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Ich habe es ja gar nicht eingeschickt!?

(…) Jenny schreibt: „Dein Gedicht auf unser Glaserhäuschen, was im ,Morgenblatt‘ steht, macht hier viel Sensation et cet.“ Wie ist das? Ich habe es ja gar nicht eingeschickt? L[evin] war anfangs sehr dafür, nachdem er aber seinen Namen in „Eugen“ verändern mußte, dagegen. Sie halten ja das „Morgenblatt“, es wird dort wohl „die Schenke am Berge“ heißen. L[evin], der eine Abschrift besaß, muß es jetzt eingeschickt haben – um das Honorar zu vermehren? Das will ich doch nicht glauben! Vielleicht hat er dem „Morgenblatt“ Beiträge versprochen, zu denen ihm Zeit und Lust gefehlt, und faute de mieux ihm vorläufig halt den Mund stopfen wollen. Ich habe übrigens hier, außer dem Ihrigen, noch keinen Brief erhalten.

Liebes Herz, wünschen Sie, der Gesellschaft halber, daß ich in Zukunft dem Cölner Feuilleton steure, so schreiben Sie der Redaktion, für den Augenblick könne ich keine Gedichte liefern (außer dem Nachrufe), da ich eben daran sei, sie zu sammeln, und folglich die einzelnen nicht zu sehr (vorher) veröffentlichen dürfe. Nachher aber sei ich nicht abgeneigt, die späteren Nachzügler, wenigstens teilweise, Feuilleton einzusenden. (…)

Die Schenke am See" erscheint am 25. Februar 1843 im "Morgenblatt" Nr. 48. Der Untertitel lautet "An Eugen M." Ein Jahr zuvor, im Februar 1842, hatte Schücking eine Übersendung des Gedichts an die Redaktion des "Morgenblattes" noch abgelehnt, weil die ursprüngliche Widmung ("An Levin S.") geändert werden sollte.
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