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Alles nur Wind vor der Hoftür!

(…) Nun in Eil zwei Zeilen Antwort auf Ihren Brief, der mich natürlich aufs unangenehmste überraschen mußte. Ich habe ihn gestern abend erhalten, heute früh meinen Bruder herüber bitten lassen und schicke Ihnen jetzt statt aller Auseinandersetzung in die Kopie des Briefs, den derselbe soeben beendet und an Herrn Hüffer geschickt hat; wollen Sie dieselbe gefälligst vorläufig der Cottaischen Buchhandlung mitteilen, so wird die Sache dadurch ohne weitere Weitläufigkeiten erklärt und… Weiterlesen »

Hand an keine Silbe!

Ernstlich, Levin, ich erkenne Ihre Güte herzlich an, und sie ist mir gottlob nichts Neues, bin auch jetzt selbst der Ansicht, daß es für alle Parteien am Besten sein möchte, wenn meine Unterhandlungen mit Cotta durch Sie gehen. Laßberg ist hierin mit mir einverstanden; er hat sich anfangs sehr freudig angeboten, und nun kömmt’s ihm wie ein Riesenwerk vor – Sie kennen seine Umständlichkeit, er liest schon seit acht Tagen an dem Manuskripte, und mir kömmt’s vor, als blieb sein Zeichen,… Weiterlesen »

Alte Schule

Im Ganzen hat Laßberg mich heute belobt, aber schon einige Abänderungen vorgeschlagen, die sehr sehr nach der alten Schule schmecken, und mir nebenbey Gellert als den vollkommensten deutschen Stilisten empfohlen – Sie sehn, wo das hinaus… Weiterlesen »

Ich kann jetzt wohl daran denken, ins Cölner Feuilleton zu schreiben

(…) Marggraf hat eine Sammlung politischer Lieder herausgegeben und meine „Warnung an die Weltverbesserer“ darin aufgenommen; so muß ich armes loyales Aristokratenblut da zwischen Herwegh, Hoffmann von Fallersleben et cet. paradieren. Freiligrath und Geibel sind aber auch darin, so gibt’s doch noch gute Gesellschaft. Der Redakteur des Feuilletons der Cölner Zeitung, Püttmann, trägt Elisen bey Gelegenheit der Übersendung einiges Honorars die Bitte vor, daß, da sie mich vielleicht… Weiterlesen »

Freiligraths Ader erschöpft?

(…) Brentanos Totenamt von Freiligrath habe ich gelesen und jetzt auch das Gedicht im Immermanns Album; das erstere finde ich wohl hübsch, das zweite kaum; hier ist wirklich mitunter nur „gereimte Prosa“, und wenn ich das finde, die selbst so sehr nach dieser Seite neigt, so muß es wohl auffallend sein. Ich fürchte, Freiligraths Ader fängt an sich zu erschöpfen; auch das erste Gedicht hat mich mehr durch seine Pietät gerührt, als durch eigentliche Kraft oder Lieblichkeit erfreut; doch… Weiterlesen »

Ein Angebot von Velhagen & Klasing

(…) Der Buchhändlerbrief ist nämlich angekommen und war wirklich ein solcher, von der Kompanie Velhagen & Klasing, und bereits vom 5ten April datiert. Da er kurz ist, schreibe ich ihn ab, damit Du den Grad ihres guten Willens, in literarischer und pekuniärer Hinsicht, selbst abmessen kannst. Ew. Hochwohlg. vor einigen Jahren erschienene Gedichtsammlung erregte schon damals unsre höchste Aufmerksamkeit, und zwar nicht bloß als Produkt eines vaterländischen, sondern überhaubt… Weiterlesen »

Du hast meine Seele gestohlen

(…) fand ich im „Morgenblatt“ mein Gedicht an Junkmann, was sich ganz gut macht; und dann füttert es seit 10–12 Tagen sein Publikum so unbarmherzig mit meiner Erzählung –– von Hauff „Die Judenbuche“ getauft –, daß alle Dichter, die sich gedruckt sehen möchten, mich verwünschen müssen; denn ich und noch ein anderer Prosaist haben vorläufig das Blatt unter uns geteilt und werden wohl in diesem ganzen Monat auch nicht ein fremdes Hälmchen aufkommen lassen. Ich finde, daß… Weiterlesen »

Und nun zu Uhland!

(…) Und nun zu Uhland, des Äußeres keineswegs vorteilhaft ist, und der doch gefällt, wiederum durch große Bescheidenheit, Einfachheit und einen überwiegenden Zug von Güte, sonst ist er häßlich, seine Gestalt stämmig, fast gemein, feuerrotes Gesicht, und dazu stammelt er, was ihn so verlegen macht, daß er zuweilen aus Angst von einem Fuße auf den andern springt, aber plötzlich fährt ein geistiges Blitzen über sein Gesicht, oder ein unbeschreiblicher Zug von Milde und Teilnahme,… Weiterlesen »

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