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Das Klübchen rezensiert sich untereinander

(…) Junkmann hat nicht für gut gefunden, Notiz von meinem Geschenke und Briefe zu nehmen, oder vielmehr zu geben; artig ist das nicht, aber mir recht lieb; J ist ein so seltsamer Mensch, daß man aus seinen Briefen eigentlich auf gar nichts schließen kann; oft meint man, sie ganz klar zu verstehn, und er behauptet hintennach grade das Gegenteil gemeint zu haben. Wie? weiß Gott und er allein. Ironisch? das will nicht immer passen. Ich denke hieroglyphisch. So will ich ihn nicht voreilig… Weiterlesen »

Schücking scheint Heimweh zu haben

(…) Von Schücking habe ich kürzlich Briefe, er wohnt jetzt in Cöln, redigiert das Feuilleton der Cölner Zeitung und das Rheinische Jahrbuch und bekömmt für ersteres vom DuMont Schauberg 1000 Reichstaler, für letzteres auch einige hundert Taler Gehalt. Seine Aufsätze werden ihm extra sehr gut bezahlt, so daß er sich (ausgenommen, daß der Name Cotta brillanter klingt als DuMont) eigentlich jetzt reichlich so gut steht als in Augsburg; doch ist seine Frau sehr ungern von dort, wo ein… Weiterlesen »

Mein Patenjunge!

(…) Ich habe eine lange recht schwere Zeit verlebt, krank, sehr betrübt und gänzlich unfähig zum Schreiben, was mir auf der Stelle Erbrechen zu Wege brachte. Wie oft habe ich an Euch Lieben gedacht und mich abgesorgt um Luise und das Kindchen, von denen mir auch niemand etwas sagen konnte. Ihr Brief an Hutterus gab mir die erste und einzige indirekte Beruhigung, da doch wohl alles gut stehn mußte, wenn Sie an die Herausgabe Ihrer Gedichte denken konnten. Gott segne Mutter und Kind und… Weiterlesen »

Spiegelberg, ich kenne Dir!

(…) Schreiben Sie mir doch in Ihrem nächsten Briefe, den ich hoffentlich bald erwarten darf, recht viel von Luisen, – was sie treibt, was sie schreibt, sonst arbeitet – kurz, führen Sie mir Ihre Häuslichkeit mal wieder recht vor Augen, daß ich mich daran erquicken kann. Mein Leben ist immer das gleiche, abgeschlossen, heimlich, ganz wie ich es mag; zög nur der Husten fort und statt dessen zuweilen etwas Neues aus der Literatur ein, oder ein freundlicher Besuch, der mich ein bißchen… Weiterlesen »

Lassen Sie sie nichts Schweres heben

(…) Lieber Levin, Sie sehen also jetzt der allerwichtigsten Veränderung Ihres häuslichen Lebens entgegen; ich freue mich herzlich darüber und weiß, daß es grade für Sie ein unbeschreiblich festes Band an Frau und Haus sein wird. Jetzt geht erst das rechte Glück an und bringt freylich auch erst die rechten Sorgen mit, die aber noch niemand mit dem Glücke zugleich hätte los sein mögen. Es wäre ein Wunder, wenn die in Ihrer Familie ohnedies schon erbliche Poesie jetzt nicht… Weiterlesen »

Die Zyklen des Geschmacks

Ihre Erzählung im „Morgenblatte“ habe ich gelesen, von so weit an es mir möglich war; die Blätter liegen nämlich nur bis zum Schluß des Monats im Museum vor, wo sie dann geheftet werden und fortan nur im Lesezirkel zu erhalten sind, in dem die schlechte Gewohnheit herrscht, daß man die neuesten Hefte, statt sie wieder einzuliefern, einander leiht, so daß sie oft Monate lang nicht zu haben sind: so stehn Ihre ersten Nummern im Maiheft, und ich habe sie noch nicht erwischen können. Doch… Weiterlesen »

Ich würde es eine fehlerhafte Schülerarbeit nennen …

Was soll ich Ihnen von Schs eigner Lage sagen? Er nimmt sie von der besten Seite, ist vergnügt wie ein König und baut ein Luftschloß ums andre, wobey er seinen zukünftigen Erwerb durch dramatische Arbeiten hoch anschlägt. Cottan hat er noch nicht mit Augen gesehn, ist auch nicht auf Ostern von ihm engagiert, sondern dies wieder auf Michaelis hinausgeschoben, wo er dann sicher auf eine feste Anstellung mit 1500 Gulden rechnet, und bis dahin seine Arbeiten an der „Allgemeinen“ sehr gut… Weiterlesen »

Karambolage

Nun hören Sie: Schücking und Frau kommen zu uns, und zwar auf drei Wochen. Sie kennen nun Laßbergen und seine Abneigung vor aller Unruhe und Getreibe zu gut, als daß ich weitläufiger zu erörtern brauchte, wie fatal und jeden einzelnen beengend das Zusammentreffen beider Besuche sein würde. Ich schrieb deshalb sogleich an Schücking, daß er seinen Urlaub danach einrichten oder, wenn dies nicht in seiner Macht stehe, den Anfang und die Dauer desselben mir genau angeben müßte, damit Sie… Weiterlesen »

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