Links das Droste-Haus. Bild: Monika Gemmer
Annette von Droste unterzog sich hier u.a. von Ende Juni bis Anfang September 1819 einer Kur wegen Leib- und Magenschmerzen, Übelkeiten und Kopfweh. Ein Badehaus trägt heute ihren Namen, und eine Gedenktafel am Gästehaus neben der Trinkhalle erinnert an sie. Motive aus der Judenbuche sind in einem Mosaik in der Trinkhalle zu finden.
Ach liebe Großmutter und Tanten, wenn Ihr mir doch wolltet ein bisschen Butter schicken, hierzulande ist sie sehr teuer und schlecht, Frenzchen hat mir von Hinnenburg welche geschickt, aber die ist grade auf, wenn Ihr mir wolltet etwas süßes Brot und einen Käse dazu schicken, dann würde ich Euch sehr dankbar sein, nicht wahr? Ich mache es wie der schlaue Pilgrim in Hebels Schatzkästlein, aber in diesem fatalen Neste ist ist auch nichts zu haben als für ungeheures Geld, und dann oft noch nicht einmal, bitte schickt es mir auf jeden Fall so bald wie möglich, da ich nur noch acht Tage bleibe … Dass die Lotterie für die Schneebergsche so gut ausgefallen ist, wisst Ihr schon wohl, ich wollte, ich wüsste nur jemand, dem ich das Geld mitgeben könnte. 29. August 1819
Die Leute wollen behaupten, ich sähe besser aus, als da ich hieher kam, und es kömmt mir bisweilen selbst so vor. Auf jeden Fall befinde ich mich seit dem Driburger Bade viel besser; was Leib- und Magenschmerzen und Übelkeiten, womit ich sonst so oft geplagt war, anbelangt, so weiß ich fast nicht mehr, wie sie tun. Auch das Kopfweh hat sich sehr gelegt, nur habe ich schon, solange der Winter dauert, immer eine Trockne in den Augen, doch ganz ohne Verdunklung. Wahrscheinlich ist die ewige Schnee- oder Regenluft schuld daran, wir haben hier noch nicht einen klaren Tag gehabt. 11. März 1820
Was Du mir in Betreff der Moneten schreibst, liebste Mama, ist mir sehr erfreulich gewesen, ich habe noch etwas und hoffe damit auszukommen, aber ich dachte, ich müsste noch viel wieder mitbringen, von wegen des vielen Geldes, was Ihr mir geschickt habt, was aber großenteils die gelbgelockte Nymphe zu Driburg unters Wasser gezogen hat. Was meinst Du, Mama, da kriegt man mal wenig fürs Geld und muss noch obendrein für Sachen bezahlen, die man nicht kriegt, und für Dienste, die einem nicht geleistet werden, z.B. den Tafeldecker, wenn man, wie ich, auf seinem Zimmer isst, den Brunnenmeister, wenn man, wie ich, keinen Brunnen trinkt, die Badefrau, wenn man, wie ich, eine eigne Bedienung bei sich hat. Ich wollte auch erst nicht herausrücken und beriet mich mit großem Lamento bei Werner darüber, der meinte aber, das ließ sich ohne den größten Schimpf nicht vermeiden, die Ärzte hier wollen mich diesen Sommer wieder hinschicken, aber man muss sich mehr an den unnützen Geldausgaben ärgern, als das Bad gut tun kann. 11. März 1819
Mit dem Fahrrad von Brakel über Hinnenburg, Bökerhof, Abbenburg und Bellersen zurück nach Brakel.
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