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Wilhelm Junkmann (1811-1886), der als Lehrer und Schriftsteller tätig wird, gehört in Münster zum literarisch interessierten Kreis von Christoph Bernhard Schlüter. Annette Droste verfolgt die Liebe Junkmanns zu dessen Schwester Therese Schlüter mit Anteilnahme; die Heirat der beiden erlebt sie nicht mehr mit.


Mit bekannter Gesinnung

(…) Ach Gott! ich käme gar nicht zu Ende, wollte ich Ihnen alles aufführen, was mich in den letzten zwei Monaten betrübt und geängstigt hat, und so will ich denn auch weiter kein Wort über mein spätes Antworten verlieren. Der Rätin Rüdiger habe ich Ihre Grüße und Entschuldigungen ausgerichtet. Sie war anfangs sehr mißvergnügt in Minden, hat sich aber jetzt ihren kleinen Salon ausgesondert und scheint sich darin zu gefallen. (…) Von Schlüters höre und sehe ich nichts, weiß… Weiterlesen »

Sklave der öffentlichen Meinung

(…) Ein Schriftsteller ums liebe Brot ist nicht nur Sklave der öffentlichen Meinung, sondern sogar der Mode, die ihn nach Belieben reich macht oder hungern läßt, und wer nicht gelegentlich sein Bestes und am tiefsten Gefühltes, Überzeugung, Erkenntnis, Geschmack, verleugnen kann, der mag sich nur hinlegen und sterben, und der Lorbeer über seinem Grabe wird ihn nicht wieder lebendig machen. (…) Ich bin in diesem Sommer sehr fleißig gewesen und habe an dem „Geistlichen Jahr“… Weiterlesen »

Schücking geht zugrunde

(…) Wegen Schückings Angelegenheit bin ich noch ohne Antwort von Hassenpflug, was mich weniger wundert, seit ich weiß, daß er selbst den Seinigen zu schreiben noch nicht die Zeit hat erübrigen können, doch lange kann es nicht mehr währen, bis ich Bescheid weiß, guten oder schlimmen, jedenfalls lasse ich Schück jetzt nicht mehr im Stiche, nachdem ich mich nun einmahl der Sache angenommen. Ich darf bey den bestehenden sehr engen Freundschaftsbeziehungen zwischen Hassenpflug und unserer… Weiterlesen »

Was in meiner Schublade verkommt

Lediglich um meine guten Willen leuchten zu lassen, schreibe ich Ihnen heute, lieber Herr Junkmann, denn dieser ist eben auch alles, was ich bis jetzt aufzuweisen habe. Mit andern und klaren Worten: ich habe weder den St. Bernhard noch des Arztes Vermächtnis angerührt, seit Sie zuletzt hier waren; aber wahrlich! der Wille war golden und nur das Fleisch sehr schwach. Erst haben mich die Gesichtsschmerzen nicht verlassen, bis vor einigen Tagen, und solange diese anhielten, war durchaus an… Weiterlesen »

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