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Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Dummes Zeug aus der Leihbibliothek

(…) wir leben übrigens so still und angenehm für uns hin wie immer, Jenny malt recht viel und macht die übrige Zeit feine Handarbeiten, Ludowine ist uns ein sehr liebes und angenehmes Mitglied, sie ist, wenigstens hier, sehr nachgebend, und immer guter Laune, das letzte ist mir ungeheuer viel wert, denn ich bin wohl zuweilen traurig, aber wenigstens in zehn Jahren nicht mehr übler Laune gewesen (als Kind habe ich mich mehr damit abgegeben) und es gibt wohl keine fatalere Lage, als in der ein Gutlaunigter steckt, wenn er mit einem Übellaunigten in einem Zimmer ist, und weder hinaus gehn kann noch aus Furcht, den andern zu ärgern, wie sonst sprechen und lachen darf. Ich selbst habe diesen Winter nurWeiterlesenDummes Zeug aus der Leihbibliothek

Unter die Nase gerieben

Wir werden jetzt, da wir allein reisen, vor der Mitte nächsten Monats nicht fortgehn. Gott gebe, daß wir jetzt nur nicht durchs Paderbörnische müssen, zu einer Rundtour bey allen Verwandten! Das würde bis zum Herbst hinhalten und ist ein fatales Hängen zwischen Himmel und Erde – überall in den allerengsten Beschlag genommen und doch nirgends heimisch und bequem, ein Reisesack die stehende Equipage und keine Minute für sich zum Arbeiten oder Ruhen … Lieber Levin, ich besuche jetzt unsre alten Plätze am See sehr selten oder vielmehr gar nicht. Die alten Erinnerungen sind notwendig durch neue verdrängt, und da prädominieren die Figelei und der öde Stein; solche Plätze sind eben nur, was man selbst hineinlegt. Ich wollte, ich wäre inWeiterlesenUnter die Nase gerieben

Ich komme wirklich auf

(…) Ich habe wieder einige sehr gute Rezensionen bekommen über die einzelnen Sachen, die eine in der „Revue“, wo meine „Judenbuche“ sehr herausgestrichen und dem besten, was je in der Art geschrieben, an die Seite gesetzt wird, eine zweite in der Rezension des „Musenalmanachs“, wo Gutzkow meinen „Geierpfiff“ sehr heraushebt und mich ein ganz außerordentliches episches Talent nennt, und noch eine dritte. Qu’en dites vous? Ich komme wirklich auf, woran ich eigentlich schon ganz verzweifelt hatte. Meine neuen Gedichte sind bald fertig. (…)

Hier liest es keine Seele

(…) Du weißt, daß der Landtag alle Hände so voll gehabt hat, daß die Schulangelegenheiten gar nicht haben zur Sprache kommen können. Manche sagen, nicht mit Unrecht, sie hätten dafür einige Privatsachen, z.B. Jagdsachen et cet., hinter Weges lassen sollen. Es ist traurig daß so sehr viel Verstand und Geistesunabhängigkeit dazu gehört das Allgemeine aufzufassen, und die ehrlichsten Leute, die sich nicht mit Millionen bestechen ließen, doch ihr zerbrochenes Töpfchen immer für den Hauptschaden halten. – Gutsbesitzer – Kaufmann – Städter – Jeder stimmt für sein Interesse, so mache sie sich einander kaputt, und das Resultat ist, daß alle mit gleicher langer Nase anziehn… Perdu!: mein Lustspiel, worin höchstens einer Persönlichkeit (der Bornstedt) zu nahe getreten sein könnte, ist auchWeiterlesenHier liest es keine Seele

Silvesterbrief

Du lieber Gott, ich soll schreiben und liege schon im Bette und muß noch obendrein nachher einen Teil der Nacht wachen. So soll es mich denn wundern, wie sich Engelbert und Fanny als junges Ehepaar machen werden, obn dieses neue Verhältnis für uns so sehr angenehm ausfallen wird, als wir uns es jetzt wohl denken, und ob, übers Jahr, die kerkeringsche Familie sich wohl um ein Mitglied wird vermehrt haben. Ferner, wie es Fritz Böselager gehen wird, von dem heute Abend bey Tische viel geredet worden, und was es mit Linchen Borg und Dolfs gibt; das sind lauter Dinge, worauf ich neugierig bin. Gott gebe, daß die gute Engel auch endlich einen einigermaßen sicheren Aufenthalt gefunden hat. Wenn dieses gelesenWeiterlesenSilvesterbrief

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