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Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Schücking kömmt jede Woche her

(…) Daß Du Dir so viele, obgleich leider vergebliche, Mühe für Schücking gegeben, dafür danke ich Dir herzlich. Der arme Schelm dauert mich sehr und fängt jetzt an auch körperlich sichtlich unter seiner Lage zu erliegen. Mit den Stunden hat es keine Art, da niemand Englisch lernen will und für das Französische mehrere geborene Franzosen da sind, die man natürlich vorzieht. So muß er, gesund oder krank, auf Leben und Tod schriftstellern. Er kömmt jede Woche hier, so in Schweiß gebadet und abgehetzt, als ob er zehn Stunden gemacht hätte. Es ist traurig, ein gutes Talent und gute Gesundheit so unter seinen Augen verkümmern zu sehn. Denk doch an ihn, wenn Dir etwas Passendes in den Weg läuft, ich bitteWeiterlesenSchücking kömmt jede Woche her

Vorbereitungen für Jennys Hochzeit

(…) Meine Briefe sind jetzt nur lauter Zeddel, liebste Sophie, man kömmt gar nicht zu sich vor Packen, Besuchen machen und annehmen, das ist aber vielleicht gut für uns alle. Ich hatte in meinem letzten Briefe ganz den (wahrscheinlichen) Tag der Heirat zu sagen vergessen – vor dem 18. wird es nicht sein, weiter ist noch nichts gewiß, wenn die nötigen Scheine für Laßberg bis dahin ankommen, wird es wohl auf den Tag bleiben. Aber der Weg ist weit und die Papiere (Totenschein seiner Frau, seiner Eltern – scheint, daß die Proklamation richtig und keine Einsprüche geschehn) müssen von verschiedenen Orten kommen, Laßberg meint aber, bis zum 18. solle alles richtig sein. Kommt doch sobald als möglich, wir alle freuenWeiterlesenVorbereitungen für Jennys Hochzeit

Vivat Elisabeth!

(…) Den 19ten. Guten Morgen, altes Lies, es ist Sonntag, und ganz heimlich unser beider Namenstag dazu. Ich glaube nicht, daß im Schlosse jemand daran denkt, aber ich habe schon im Bette daran gedacht, d. h. an Sie, mein Lies, und Ihnen, bien ou mal, ein Stück Novembermorgen-Poesie zum Frühstück gebraten. Da haben Sie die Schüssel, wie sie ist! Noch mit unabgewischtem Rande, aber gut gemeint, und jedes Wort wahr darin. Ach, ich habe mich wieder so arg nach Ihnen gesehnt, daß es ganz unausstehlich war und ich mir fast einbildete, ich sei krank und könne nicht in die Kirche gehn, förmlich bey den Ohren habe ich mich dazu nehmen müssen, und merke doch nun, daß mir eigentlich nichts fehltWeiterlesenVivat Elisabeth!

„Man muß sie morden …“

Welches Plaisir! da Mama und die Geschwister wiederkamen, aber keineswegs eine gewiße Sophie, ich hätte in selbigem Falle auch gewiß das bißchen Fett, was ich mir seit kurzem zugelegt, binnen drei Tagen wieder verloren, und noch einiges Mehreres von meinem geringen Vermögen dazu. — Nette Stoffel ist noch denselben Abend in dem fürchterlichsten Wetter nach Stapel gerannt, um dort ihren brennenden Durst nach Mitteilung zu befriedigen, denn ich will dir wohl sagen, daß sie alles Unweibliche was sie auf der Reise gesehn, deinen Vater nicht ausgenommen, zu ihren Eroberungen rechnet — vor allen aber August Haxthausen, weil er sie bisweilen wie eine Kuh bey der Kette herum geschleppt hat, und deinen Bruder Clemens, weil er ihr einmahl, da es kaltWeiterlesen„Man muß sie morden …“

Die Schweiz – öd, trist und lebensgefährlich!

(…) Wir haben viel ausgestanden in diesem Jahr! Obgleich niemand schuld daran ist, denn Laßberg und Jenny haben zu unsrer Erheiterung getan, was sie konnten, und unter anderen Umständen würden wir uns vielleicht hier sehr wohl befunden haben. Aber vorerst hast Du kaum einen Begriff von der Öde eines hiesigen Winters, wenigstens wie wir ihn erlebt haben – fast sechs Monate lang Schnee, schon im Oktober lag er einigemal so tief, daß man nicht wußte, wie man die Weinlese bewerkstelligen solle. Von der Mitte November an blieb er liegen, ohne einen Tag Tauwetter bis hoch im März, und noch fast durch den ganzen April war es den einen Tag grün und den andern weiß. Das schlimmste aber war ein Nebel,WeiterlesenDie Schweiz – öd, trist und lebensgefährlich!

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