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Auf Schücking kann ich mich nicht verlassen

Sch übersendet mir zugleich ein Geschenk von Cotta, ein Prachtexemplar des Nibelungenliedes in Folio, mit Randzeichnungen, nebst einem so artigem, fast demütigen Briefe, als ich mir ihn aus Cottas Feder nicht für möglich gedacht habe. Ich will ihn Ihnen abschreiben, halb aus Prahlerei (denn ich bin nicht ein Zehntel so bescheiden als Sie), halb um Ihr Urteil einzuholen, ob Sie meinen, daß ich hierauf wohl gradezu mit meinen gesammelten Gedichten und der etwas hohen Forderung auf Cotta… Weiterlesen »

„Nenn sie Hexe und Kokette, aber niemals kleine Nette!“

Was kommen Sie mir denn mit meiner steinalten, seit 25 Jahren begrabenen Koketterie? Ich habe Ihnen ja schon früher erzählt, wie wir sämtlichen Cousinen haxthausischer Branche durch die bittere Not gezwungen wurden, uns um den Beifall der Löwen zu bemühn, die die Onkels von Zeit zu Zeit mitbrachten, um ihr Urteil danach zu regulieren, wo wir dann nachher einen Himmel oder eine Hölle im Hause hatten, nachdem diese uns hoch oder niedrig gestellt. Glauben Sie mir, wir waren arme Tiere,… Weiterlesen »

Schlechte Schwimmer

Zu Gutzkows Verteidigung spricht keine besondere Stimme in mir; seinen „Werner“ kenne ich nicht, sondern habe nur ein paar hübsche, aber etwas blasierte Sachen von ihm gelesen, dann mich geärgert, daß er auf so scheinbar offne und doch heimlich schlaue Weise Sch den halb bankerotten „Telegraphen“ aufhocken und so seine eigne Pfote aus der Schlinge ziehn wollte, und dann mich vor seinem höchst fatalem Porträt im „Modejournal“ gegraut. Das alles kann gewiß noch kein Urteil veranlassen, aber… Weiterlesen »

Alte Schule

Im Ganzen hat Laßberg mich heute belobt, aber schon einige Abänderungen vorgeschlagen, die sehr sehr nach der alten Schule schmecken, und mir nebenbey Gellert als den vollkommensten deutschen Stilisten empfohlen – Sie sehn, wo das hinaus… Weiterlesen »

Zwei zähe Planken wie wir

Viel Glück zum neuen Jahre, mein altes Lies! Das vergangene ist nicht eben zu loben, Ihnen hat es viele äußere und innere Stürme gebracht, mir eine lange Krankheit und doch auch manche Erschütterung, und so steht’s mit fast allen, die uns nahe sind. Möge das begonnene friedlicher sein! Und um ihm den möglichst vorteilhaften Anstoß zu geben, fange ich es mit einem Briefe an diejenige an, von deren Liebe ich seine besten und innigsten Momente erwarte. Nicht wahr, mein Lies? Treu bey… Weiterlesen »

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