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Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Ich wollte, wir wohnten zusammen

(…) Wie haben mich die Zeichen Ihrer Liebe gerührt, mein gutes treues Herz. Wahrlich, wenn die Liebe nicht existierte, Sie würden sie erfinden. Dank, Dank für den Frühling, den Sie mir in meine Wintereinsamkeit schicken. Ich meine nicht nur die Blumen, auch Ihre Worte sind immer wie ein Mairegen, der mein schroffes Gemüth erweicht und tausend Keime weckt. Ich wollte, wir wohnten zusammen, mein Elischen, daß Sie mich täglich mit Ihrer Milde und Begeisterung ein wenig anspritzten, es würden gute Gedichte danach wachsen und wohl noch Besseres als Gedichte. (…) Hierbey fällt mir Adele wieder ein, die so herzlich ihres Besuches in Münster und aller, die sie dort gesehn, gedenkt. Ihnen einen besonderes Gruß, der Bornstedt ganz besonders keinen. „DieseWeiterlesenIch wollte, wir wohnten zusammen

Wie machen es manche, so frisch zu bleiben?

(…) Meine Hausgenossen sind gestern ausgeblieben, ob sie noch in Hülshoff stecken oder in Münster – vielleicht bey Ihnen – weiß Gott. Sie hatten beide Touren vor, wollten aber gestern abend damit fertig sein. Die Hanne macht hier bonne mine au mauvais jeu. Ich glaube, sie findet Rüschhaus schauderhaft einsam, und hat sich wohl unter einem Landleben so nahe bey Münster ganz was anderes gedacht, eine Art Gartenhausparade, wo man die ganze Stadt vorüber- und die halbe hineinziehen sieht. Zudem hat sie sich mich wie mit einem Lichterkranz gelehrter Freunde umsteckt gedacht, wo sie ihre Lampe nicht übel leuchten zu lassen hoffte, und so oft ich in Abbenburg eines Bekannten erwähnte, war gleich die Antwort da: „Mich soll wundern, wieWeiterlesenWie machen es manche, so frisch zu bleiben?

Ich kann mir einbilden, Du wärst es

(…) Ob ich mich freue nach Haus zu kommen? Nein, Levin, nein. Was mir diese Umgebungen vor sechs Wochen noch so traurig machte, macht sie mir jetzt so lieb, daß ich mich nur mit schwerem Herzen von ihnen trennen kann. Hör, Kind! Ich gehe jeden Tag den Weg nach Haltenau, setze mich auf die erste Treppe, wo ich Dich zu erwarten pflegte, und sehe, ohne Lorgnette, nach dem Wege bey Vogels Garten hinüber. Kömmt dann jemand, was jeden Tag ein paarmahl passiert, so kann ich mir bey meiner Blindheit lange einbilden, Du wärst es, und Du glaubst nicht, wieviel mir das ist. Die Schenke am See Ist’s nicht ein heitrer Ort, mein junger Freund, Das kleine Haus, das schier vomWeiterlesenIch kann mir einbilden, Du wärst es

Ich bin jede Stunde bereit

Mein liebes theures Lies! Es ist Ihnen beym Anblicke dieser Zeilen wohl zu Muthe, als hörten Sie eine Stimme aus der andern Welt. So schlimm ist es indessen nicht; ich bin lebendig und leide wenig, aber schwach, schwach! Jetzt ist es fast ein Jahr, daß ich meine Spiegeley nicht anders verlasse, als um bis zur grünen Bank auf dem Hofe zu schleichen. Mein Gehen ist so gut wie gar nichts mehr. Schreiben bringt mich nach wenigen Zeilen einer Ohnmacht nahe. Lesen darf ich nur mit großer Vorsicht ab und zu ein kleines Gedichtchen, oder einen kurzen Zeitungsartikel. Im übrigen ist mein Schlaf, wenn nicht gut, doch zur Notdurft hinreichend, Appetit dito; fieberhafte oder schmerzliche Zustände nicht vorhanden; Stimmung heiter; AussehenWeiterlesenIch bin jede Stunde bereit

Wie das Drucken metamorphosiert!

(…) Im Museum war ich seit einigen Tagen nicht, bis dahin war meine „Judenbuche“ beendigt, von der ich nur das im vorigen Briefe Gesagte wiederholen kann, nämlich: daß ich den Effekt fand wo ich ihn nicht suchte, und umgekehrt, das Ganze aber sich gut macht. Es ist mir eine Lehre für die Zukunft und mir viel wert, die Wirkung des Drucks kennengelernt zu haben. Gestrichen hat man mir nur einmahl ein paar Zeilen, nämlich das zweite Verhör ein wenig abgekürzt; wenn du es nicht etwa schon getan hattest, worüber ich ungewiß bin. Zuerst war ich zürnig, grimmig wie eine wilde Katze, und brauste im Sturmschritt nach Deisendorf; auf dem Rückwege war ich aber schon abgekühlt und gab dem Operateur –WeiterlesenWie das Drucken metamorphosiert!

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