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Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Wie bald könnte Jenny Witwe sein

(…) Ich schreibe Dir unter Kanonendonner, unter Pauken- und Trompetenschall. Die Bürgermiliz hat sich vor der Pfarrkirche aufgepflanzt und läßt ihr Geschütz, wirklich ordentliche Kanonen, seit vier Uhr Morgens, sechs Messen lang, so unbarmherzig zu Gottes Ehre knallen, daß fast in jedem Hause ein Kind schreit; und wir auf dieser Seite haben alle Fenster aufsperren müssen, damit sie nicht springen. In den Schwaben ist doch mehr Lust und Leben wie in unsern guten Pumpernickeln! Stiele hat sich in eine Uniform gezwängt, die aus allen Nähten bersten möchte, und maltraitiert die große Trommel mordmäßig. Als ich aus der Kirche kam, salutierte er höchst militärisch und sagte dabey höchst bürgerlich: „Guten Morgen, gnädiges Fräulein!“ Da höre ich soeben die Prozession kommen. SieWeiterlesenWie bald könnte Jenny Witwe sein

Nicht wahr, er ist ein guter Junge?

Zürnen Sie mir nicht, meine liebe junge Freundin, wenn ich Ihre mir so herzlich lieben Briefe diesmal nur sehr kurz beantworte. Diese Zeilen sollen keinen Brief weder bedeuten noch dafür gelten. Sie sind nur ein flüchtiges Zeichen, daß ich Sie liebe und Ihrer gedenke. Ein Gruß, ohne den ich das Paket, mit dem es, wie Levin behauptet, große Eile hat, dennoch nicht mag abgehen lassen, und vor allem eine Warnung, die Pantoffeln doch ja nicht zu schonen. Ich bin eine Person, die gern zu guten Zwecken beyträgt, und werde mit Vergnügen fortwährend den nötigen Bedarf liefern. Deshalb brauchen Sie sie, liebe Luise, brauchen Sie sie mutig und wachsam! Es werden schon neue heranwachsen. Striegeln und streicheln Sie das kleine PferdWeiterlesenNicht wahr, er ist ein guter Junge?

Ich könnte es nicht überleben, sie zu verlieren

(…) Mit Werner habe ich wegen der Zinsen gesprochen, und er will dir das Geld schicken, sobald er nur irgend kann, es liegt ihm selbst schwer auf dem Herzen, und du kannst nur sicher auf den ersten Holzverkauf oder dergleichen rechnen. Ich will ihn dann auch sicher noch daran erinnern. (…) Was die Familienpräbende anbelangt, die Mama stiften wollte, so hat sie diesen Plan völlig aufgegeben, da sie sich nicht entschließen kann, künftigen Nachkommen, die sie nicht kennt, zuliebe einen von denen auszuschließen, die sie kennt und besorgt dafür ist, sie hat von selbst mit mir darüber gesprochen, und so wird wohl alles werden, wie ich Dir im vorletzten Brief schrieb, obwohl sie nicht Lust hat, etwas Schriftliches darüber zuWeiterlesenIch könnte es nicht überleben, sie zu verlieren

Ich hoffe Gutes von dem Buche

(…) Wissen Sie wohl, Professorchen, daß ich jetzt ernstlich willens bin, ein ellenlanges Buch im Geschmacke von Bracebridgehall auf Westfalen angewendet zu schreiben, wo auch die bewußte Erzählung von dem erschlagenen Juden hineinkömmt? Das Schema zum ersten Teile, Münsterland betreffend, habe ich schon gemacht, und das ist für mich ein großer Schritt, denn eben dies Ordnen und Feststellen der wie Ameishaufen durcheinander wimmelnden Materialien macht mir immer zumeist zu schaffen, und habe ich das überwunden, geht’s in der Regel sehr schnell. Nun aber ist mir mit meiner Grippe und Appendix vorläufig ein Schlagbaum vorgefallen, und ich muß mich gedulden oder vielmehr ungedulden, denn nun ich mal angefangen, brennt’s mir wie auf den Nägeln, und ich möchte lieber Tag und NachtWeiterlesenIch hoffe Gutes von dem Buche

Hand an keine Silbe!

Ernstlich, Levin, ich erkenne Ihre Güte herzlich an, und sie ist mir gottlob nichts Neues, bin auch jetzt selbst der Ansicht, daß es für alle Parteien am Besten sein möchte, wenn meine Unterhandlungen mit Cotta durch Sie gehen. Laßberg ist hierin mit mir einverstanden; er hat sich anfangs sehr freudig angeboten, und nun kömmt’s ihm wie ein Riesenwerk vor – Sie kennen seine Umständlichkeit, er liest schon seit acht Tagen an dem Manuskripte, und mir kömmt’s vor, als blieb sein Zeichen, eine fladdrige „Karlsruher Zeitung“, die fast mit dem Hefte fortfliegt, immer auf derselben Stelle; und doch sagt er: „Ich beeile mich bestens, aber nachher wollen wir das Ganze etwas umständlicher durchgehn.“ Sie sehn, es wird mir gehn wie denWeiterlesenHand an keine Silbe!

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