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Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Der Prinz interessiert mich nicht

(…) Cöln ist halb verrückt über den Prinzen Wilhelm und seine Frau, die es jetzt in seiner Mitte hat, aber das sind Sachen, die mich nicht interessieren. Im Karneval gehn Clemens und Pauline nach Cöln, ich werde mich aber hübsch zu Haus halten, es kostet nur Geld, und ich habe gar kein Verlangen danach. (…)

Diebe, Landstreicher und die Leiche des Prinzen Nikolaus

(…) Du wirst schon längst wissen, daß Prinz Nikolaus von Russland in Holland gestorben, und die Leiche durch Münster gekommen ist, – Es war grade Markttag, und die Bauren sprechen viel davon, wie er in einem ganz schmalen Wägelchen vor dem sein Leibreitpferd, ein schöner Engländer gespannt gewesen, aufrecht gesessen, das Wägelchen sowohl wie das Pferd seien aber ganz schwarz verhängt gewesen, so auch die nachfolgenden Wägen, auf denen Kosacken gesessen. — Ich finde die Art, so aufrecht sitzend Leichen zu transportieren, vorzüglich greulich, und mich dünkt seine junge Frau, die zweyte Prinzessin von Preußen muß es nie wieder vergessen können, wenn sie ihn so in seinem Wägelchen, ganz von der Sonne gedörrt, auf einige hundert Stunden Weges ankommen sieht.WeiterlesenDiebe, Landstreicher und die Leiche des Prinzen Nikolaus

Dummes Zeug aus der Leihbibliothek

(…) wir leben übrigens so still und angenehm für uns hin wie immer, Jenny malt recht viel und macht die übrige Zeit feine Handarbeiten, Ludowine ist uns ein sehr liebes und angenehmes Mitglied, sie ist, wenigstens hier, sehr nachgebend, und immer guter Laune, das letzte ist mir ungeheuer viel wert, denn ich bin wohl zuweilen traurig, aber wenigstens in zehn Jahren nicht mehr übler Laune gewesen (als Kind habe ich mich mehr damit abgegeben) und es gibt wohl keine fatalere Lage, als in der ein Gutlaunigter steckt, wenn er mit einem Übellaunigten in einem Zimmer ist, und weder hinaus gehn kann noch aus Furcht, den andern zu ärgern, wie sonst sprechen und lachen darf. Ich selbst habe diesen Winter nurWeiterlesenDummes Zeug aus der Leihbibliothek

Die Schweiz – öd, trist und lebensgefährlich!

(…) Wir haben viel ausgestanden in diesem Jahr! Obgleich niemand schuld daran ist, denn Laßberg und Jenny haben zu unsrer Erheiterung getan, was sie konnten, und unter anderen Umständen würden wir uns vielleicht hier sehr wohl befunden haben. Aber vorerst hast Du kaum einen Begriff von der Öde eines hiesigen Winters, wenigstens wie wir ihn erlebt haben – fast sechs Monate lang Schnee, schon im Oktober lag er einigemal so tief, daß man nicht wußte, wie man die Weinlese bewerkstelligen solle. Von der Mitte November an blieb er liegen, ohne einen Tag Tauwetter bis hoch im März, und noch fast durch den ganzen April war es den einen Tag grün und den andern weiß. Das schlimmste aber war ein Nebel,WeiterlesenDie Schweiz – öd, trist und lebensgefährlich!

Erscheinungen am Himmel über Hülshoff

(…) Ich möchte wohl wissen, ob es jetzt auch bey Ihnen so ganz seltsam in der Natur aussieht wie hier, es sind in diese Woche schon zwei Gewitter gewesen — das eine so heftig mit Donner und Hagel wie mitten im Sommer (gestern Abend) und in dieser und der vorigen Woche dreymal ein Nordlicht, was ich noch nie gesehn hatte, ich habe es auch jetzt zweymahl nicht gesehn, weil es sehr spät war und unsre Leute nichts davon sagten, erst das letzte Mahl, vor etwa vier Tagen, riefen sie mich dazu, und ich, Tony und Elise, die andern haben es gar nicht gesehn, und auch wir kamen zu spät, so daß es nicht mehr aussah wie Feuer, sondern wie derWeiterlesenErscheinungen am Himmel über Hülshoff

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