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Ärgern Sie sich nicht über meinen Papiergeiz

(…) Im Frühling gehn wir wieder nach Meersburg; ich freue mich recht darauf, dort bin ich immer viel gesünder und kann auch viel mehr und leichter arbeiten; Ruhe, poetische Umgebung und besseres Befinden wirken dann zusammen. Auch in Ihrer Nähe bin ich dann, höre oft von Ihnen und kann es vielleicht möglich machen, Sie zu besuchen und mein lieb Patenjüngelchen zu sehn – lauter Dinge, wonach ich mich herzlich sehne, aber in diesem Augenblicke lange nicht Kraft und Mut genug habe, es recht lebendig zu hoffen. Sie glauben nicht, wie konfus mich diese Lebensweise macht; ich bin so schwindlig wie eine Eule – nicht metaphorisch, sondern wirklich, körperlich; es klingelt mir seit lange fortwährend in den Ohren, und ich seheWeiterlesenÄrgern Sie sich nicht über meinen Papiergeiz

Wir husten uns durch die Konjugation

(…) Liebe Jenny, es ist hier ein Wetter, so schön, warm und ungesund wie möglich, Schneeglöckchen und gelber Helleborus blühen schon seit drei Wochen, Nußkätzchen sind verblüht, Erlenkätzchen in vollem Flor, und die sämtliche Menschheit hustet sich durch die ganze Konjugation – ich huste, sie hustet, er hustet, wir husten, sie husten, aber ich hoffe du hustest und ihr hustet nicht. Ich habe greulich daran müssen diesen Winter, was den besagten Husten anbelangt, und laboriere noch daran, bin aber nicht, wie sonst, von Herzen krank dabey gewesen, folglich auch nicht von Kräften gekommen, und somit ganz zufrieden. Mama macht eine Ausnahme im Hause und hustet nicht, ist überhaubt sehr wohl, bis auf das Herzklopfen, was noch immer nicht weichen will,WeiterlesenWir husten uns durch die Konjugation

August weiß sich nicht zu benehmen

(…) meines Onkels Werner kleines Töchterchen soll ein wahrer kleiner Engel sein, ich kenne es noch nicht, da ich seit sechs Jahren nicht in Bökendorf gewesen bin, um das Zusammensein mit meinem Onkel August Haxthausen zu vermeiden, dem ich, aus hinlänglichen Gründen, nicht eben gar zu hold bin, und dem es zu sehr an Takt gebricht, um, bey einem gespannten Verhältnisse, sich einigermaßen anständig zu benehmen. Ich habe Proben davon! Indessen kann mir all mein Hüten zu nichts helfen, denn Jenny hat mir die angenehme Nachricht gegeben, daß der August einen Teil dieses Winters in Münster zuzubringen gedenkt — ich möchte lieber auf der Stelle hundert Taler bezahlen! (…)

Sorge um Ferdinand

(…) Was du von Tante Betty schreibst, ist ganz wahr: sie ist die allersanfteste Frau, die ich je gesehn habe; wäre sie es um ein Haar mehr, dann wäre es zuviel, aber so ist es gerade liebenswürdig. Ich bitte, rufe mich doch in ihr Andenken zurück, denn sie ist mir gewiß böse, daß ich nicht geschrieben habe, aber ich wusste nicht, was ich über mein Ausbleiben sagen sollte. Grüß überhaubt alle. Es ist niemand dort, gegen den ich eigentlich wohl etwas hätte, außer August: Du würdest auch übel ankommen, wenn Du den von mir grüßen wolltest: Du kriegtest entweder keine Antwort darauf oder noch wahrscheinlicher eine grobe. … Ich muß Dir sagen, liebste Jenny, daß Ferdinand vor einigen Tagen ziemlichWeiterlesenSorge um Ferdinand

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