(…) meines Onkels Werner kleines Töchterchen soll ein wahrer kleiner Engel sein, ich kenne es noch nicht, da ich seit sechs Jahren nicht in Bökendorf gewesen bin, um das Zusammensein mit meinem Onkel August Haxthausen zu vermeiden, dem ich, aus hinlänglichen Gründen, nicht eben gar zu hold bin, und dem es zu sehr an Takt gebricht, um, bey einem gespannten Verhältnisse, sich einigermaßen anständig zu benehmen. Ich habe Proben davon!
Indessen kann mir all mein Hüten zu nichts helfen, denn Jenny hat mir die angenehme Nachricht gegeben, daß der August einen Teil dieses Winters in Münster zuzubringen gedenkt — ich möchte lieber auf der Stelle hundert Taler bezahlen! (…)
… uns hier in Rüschhaus geht es auch gut, die Gesundheit von Nette hat sich sehr gebessert und sie beschäftigt sich auf die gewohnte Weise, sie hat seit kurzem hübsche Sachen geschrieben, und weiß eine Menge allerliebster neuer Lieder. Auch ihre Sammlung hat sich ansehnlich vermehrt, so dass Bruder August (der neulich bei uns war) sich sehr darüber gewundert hat.
An Wilhelm von Haxthausen, 7. Januar 1832