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Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Pläne fürs Alter

(…) In meinem Weinberge hat es heuer wenige und essigsaure Trauben gegeben. Alles verregnet! Doch elf Ohm Wein gemacht, gleich von der Kelter den Ohm zu 17 Gulden verkauft und somit, nach Abzug aller Kosten des Jahres, doch noch gegen sechzig Taler reinen Überschuß. Immerhin noch ein schöner Zins von 400 RT.! Und zwar in einem völligen Mißjahr. Ein gutes oder nur leidliches habe ich noch nicht gehabt. Das vorige war bekanntlich auch sehr schlecht, aber doch besser und hat mir 95 RT. reinen Ertrag gebracht. Wenn das am dürren Holze geschieht, so sind mir wirklich einige sanguinische Hoffnungen auf das grüne wohl zu verzeihen. Zwar habe ich eigentlich nichts davon, da ich, etwas voreilig generös, mich sogleich aller VorteileWeiterlesenPläne fürs Alter

Mit dem Verleger zerfallen

(…) Mein „St. Bernhard“ hat seltsame Schicksale! Sie wissen, daß ich von Eppishausen aus den Cölner Verleger gebeten hatte, mit der Herausgabe zu zögern, bis ich nach Bonn komme, weil ich noch einiges verändern wolle. In Bonn angekommen, finde ich denjenigen Professor, der sich mit der Besorgung der Sache beladen hatte, gänzlich zerfallen mit dem Verleger, der bis dahin auch der seinige gewesen war. Die guten Leute schrieben sich die furchtbarsten Injurien und werden wohl kaum auf dem Wege der Güte mehr auseinander zu bringen sein. Ich sah das eine Weile an, dann fing es doch an, mir höchst fatal zu werden, daß zwei Menschen, die einander nicht nennen hören konnten, ohne so rot zu werden wie ein paar Welsche,WeiterlesenMit dem Verleger zerfallen

Die Preußen betragen sich schändlich!

(…) Du fragst wegen dem Erzbischof? Da Ihr den Merkur haltet, weißt du das Hauptsächlichste; es ist eine traurige Lage für uns. Die Erbitterung ist schrecklich. Ich war am Tage des Aufstandes in Münster, und die Preußen haben sich schändlich betragen, vorzüglich der General Wrangel, ein Gegenstück zum Obristen Natzmer. Ich war diesen Abend zum Tee bey einer Oberregierungsrätin Rüdiger, Tochter der Elise Hohenhausen, die sich mir durch Nettchen Kettler hatte vorstellen lassen, worauf man es schicklich fand, daß ich ihr einen Besuch abstatte. Ich beredete die Bornstedt, mit der ich zuweilen bey Schlüters zusammentreffe, mit mir hinzugehen, und wir drei Frauenzimmer waren allein hinter dem Teetisch; es war schon spät, und die Rüdiger sagte mehrere Male: „Hören Sie doch,WeiterlesenDie Preußen betragen sich schändlich!

Dergleichen kömmt ja alle Tage vor

(…) Nun zu der Gall; ob sie zu meiner Schwiegertochter paßt? Das könnte ganz wohl sein; schön und geistreich scheint sie wenigstens unwidersprechlich, und ich wäre sehr begierig, sie zu sehn; wo steckt sie denn jetzt? Nach Darmstadt denkt sie schwerlich so bald zurück zu kommen, da sie ihren Flügel verkauft hat. Es ist mir äußerst erfreulich, Levin, daß Sie in Ihrer jetzigen Verlassenheit einen geistigen Anhalt und Trost in ihr gefunden haben, und wenn es Gottes Wille ist, kann sie Ihnen allerdings dereinst vielleicht noch mehr werden. Dennoch muß ich Dich bitten, liebstes Kind, sei vorsichtig mit der Feder und hüte Dich vor jedem Worte, was Dich binden könnte; die Liebe wird weder durch Schönheit noch Talent noch selbstWeiterlesenDergleichen kömmt ja alle Tage vor

Nach Meersburg!

Mein lieb lieb Lies! Ich wage es, einen Brief an Sie anzufangen — jeden Tag einige Zeilen, da muß es doch endlich Etwas geben. Mein Gott! wie ist doch in Münster die Trennung der Gesellschaften so groß! Daß auch nicht einer Ihrer Bekannten erfahren hat, wie elend krank ich gleich nach meiner Mutter Abreise geworden bin, und daß nur die äußerste Noth, die allerseitige Ueberzeugung, daß ich in diesem Zustande keinem westphälischen Winter entgegen gehn dürfe, meine nachträgliche Reise, wie alles Nothwendige, auch möglich gemacht hat — denn Sie müssen wissen, daß ich Hülshoff in einem Zustande verlassen habe, wo ich keine halbe Stunde außer dem Bette seyn konnte, ohne ohnmächtig zu werden. Doch gieng die Reise leidlich; hier brachWeiterlesenNach Meersburg!

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