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Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Gottlob leidet sie nicht

(…) Meine Alte ist sehr schwach, denkt aber täglich mit großer Liebe an Euch. Sie sagt: Ik kann minen Brill nich abwisken, sunder an de Kinner to denken, watt hebt de mi dat alltit so demödig dohn. Gottlob leidet sie nicht, nimmt aber sehr ab.(…)

Warum haben Sie ihm die kleine Freude nicht gemacht?

Mein lieber Levin! Ich habe soeben einen Brief zerrissen, weil er sich gar zu kläglich ausnahm, einen bereits fertigen Brief an Sie, mein gutes Kind, worin ich zur Entschuldigung meines Stillschweigens das ganze Heer von Troublen und wirklichen Unfällen, das uns seit vier Monaten verstört hat, aufmarschiren ließ. Wozu das? Es ist ja jetzt vorüber, Manches am Ende nur leere Angst gewesen, und Anderes bereits halb verschmerzt. Lassen Sie mich lieber Ihnen danken für Ihr liebes Geschenk. Wie es mich gefreut hat, mögen Sie daraus abnehmen, daß ich es unter Umständen, die wohl geeignet waren, mich allen Interessen, außer den allernächsten, zu entrücken, bereits dreymahl durchgelesen habe. Es ist ein schönes Buch, kein einziges schlechtes oder auch nur mittelmäßiges GedichtWeiterlesenWarum haben Sie ihm die kleine Freude nicht gemacht?

Auswärts mache ich mir bessere Erwartungen

(…) Wegen meines St. Bernhards wird J[unkmann] mit Ihnen geredet haben, ich wünsche noch immer das Gedicht anderswo herauszugeben, denn ich möchte, daß sein Renommee, gut oder schlimm, bereits gemacht wäre, eh es in den Kreis meiner Bekannten käme, da ich nicht darauf rechne, daß es hier sehr gefallen wird; für auswärts mache ich mir bessere Erwartungen und möchte meiner lieben Mutter, die im Grunde jedes öffentliche Auftreten scheut wie den Tod und nur zu empfindlich ist für die Stimme des Publikums, gern zuerst die möglichst angenehmsten Eindrücke gönnen; dann schmerzen nachher einzelne Stimmen weniger; für mich selbst wäre es mir nur schon gleich, womit ich es zuerst aufnehmen müßte. Wegen der geistlichen Lieder kann ich Ihnen durchaus noch keinenWeiterlesenAuswärts mache ich mir bessere Erwartungen

Die Launen des Publikums

Mit meinem literarischen Treiben geht es gut, Cotta hat mir, da ich seit einem Jahre nichts mehr an „Morgenblatt“ geschickt hatte, einen überhöflichen bittenden Brief geschrieben und ein Prachtexemplar der „Nibelungen“, Folio mit Holzschnitten, geschenkt. Hierauf habe ich ihm den Verlag eines Bandes neuer Gedichte, dem auch die ältern zum Teil einverleibt sind, angeboten. Als Antwort hat er mir erst weitläufig auseinandergesetzt, wie wenig oder nichts er andern, selbst Uhlanden oder Lenaun, für erste Auflagen gegeben habe und sich dann zu 500 Tlr. für die erste Auflage verstanden und für jede der späteren 1000 Tlr. in Aussicht gestellt, obwohl der Kontrakt nur auf eine Auflage von 1200 Exemplaren lautet, und zwar auf meinen eigenen Wunsch, da ich eine vielleicht momentaneWeiterlesenDie Launen des Publikums

Heiterer Himmel

Ich muß mich gleich zu Anfang entschuldigen, liebste Tante, daß ich den Brief so voll schreibe, ich denke, mein Herzenstäntchen will lieber einen EFFECTIVEN Brief haben, als viel weißes Papier – Ich bin vorgestern Abend glücklich, aber ermüdet hier angekommen, und habe meine lieben Eltern und Geschwister gottlob alle noch viel wohler aussehend gefunden, als ich sie verließ; Ich hatte diese Freude so nicht erwartet, da die Mutter mir in der letzten Zeit zu Cöln so viel Angst gemacht hatte (daß nun ihr Uebel keine Steinschmerzen, sondern RHEUMATISCHER Natur sei hatte ich schon von Werner in Düsseldorf erfahren also, Gefahr war nicht da, aber doch Ursache genug zur Sorge; – wer einmahl angefangen hat, über Gichtschmerzen zu klagen, der hörtWeiterlesenHeiterer Himmel

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