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August weiß sich nicht zu benehmen

(…) meines Onkels Werner kleines Töchterchen soll ein wahrer kleiner Engel sein, ich kenne es noch nicht, da ich seit sechs Jahren nicht in Bökendorf gewesen bin, um das Zusammensein mit meinem Onkel August Haxthausen zu vermeiden, dem ich, aus hinlänglichen Gründen, nicht eben gar zu hold bin, und dem es zu sehr an Takt gebricht, um, bey einem gespannten Verhältnisse, sich einigermaßen anständig zu benehmen. Ich habe Proben davon! Indessen kann mir all mein Hüten zu nichts helfen, denn Jenny hat mir die angenehme Nachricht gegeben, daß der August einen Teil dieses Winters in Münster zuzubringen gedenkt — ich möchte lieber auf der Stelle hundert Taler bezahlen! (…)

Warum wollt Ihr mir das Herz weich machen ?

(…) Nun aber zu dem, was du mir von Straube schreibst [Lücke im Manuskript] sehr betrübt, aber, wie Ossian sagt, „eine Geschichte vergangener Zeiten“; ich weiß wohl, daß Straube damals sehr herunter gewesen ist, aber jetzt ist er längst wieder besser und nach Werners Aussage gewöhnlich sehr munter und witzig; was Anna mir schreibt, daß er noch schwach wäre und nach einem Balle leicht Kopfweh bekäme, so finde ich das sehr natürlich, wenn er die ganze Nacht getanzt hat. Zudem hat mir Werner gesagt, daß er gar keinen Wein vertragen könnte, aber doch sehr gern tränk, und bey allen Festivitäten jedesmal ein Rauschgen und am folgenden Tage einen gewaltigen sogenannten Katzenjammer bekäme, das ist also die Schwäche nach dem Balle.WeiterlesenWarum wollt Ihr mir das Herz weich machen ?

Mein gepreßtes Herz

Uebrigens bin ich innerlich – (o Anna, ich bitte, verstehe mich diesmal recht) sehr gefaßt; man hält meine Zurückgezogenheit wahrscheinlich für Stolz unter meinen Bekannten, denn sie sind fast sämtlich schüchtern und demütig gegen mich geworden, aber mir desto ergebener. Ach Gott, wenn sie einmahl in mein gepresstes Herz sehen könnten, sie würden mich nicht mehr lieben. Liebe Anna, ich will Dir eine böse Richtung meines Charakters nicht verderben – sieh, so wie ich strenger gegen mich werde, werde ich es auch gegen andere – ich komme mir unwillkürlich und unabänderlich vor, wie ein strenger, unglücklicher Richter, der die härteste, nagenste Strafe seiner eigenen Fehler in der unerbittlichen Bestrafung ähnlicher an anderen finden muß; ich fahre großen erwachsenen Leuten mitWeiterlesenMein gepreßtes Herz

Wie ihr jetzt blindlings auf mich loshackt

Ich habe lange gewankt, ob ich Deinen harten Brief beantworten sollte, liebe Anna, denn ich war entschlossen, Alles über mich ergehen zu lassen; was soll ich den anderen auch sagen, sie wissen ja eigentlich nichts, und zudem muss ich büßen für manches, was Du auch nicht weißt, und dazu ist ihre Übereilung recht gut, denn es ist schrecklich, sich so stillschweigend von allen Seiten verdammen zu lassen; aber Du kömmst mir zu tief ins Leben, denn Du weißt viel mehr wie die anderen, und doch tust Du ebenso unwissend hart und ebenso verwunderte Fragen, da Du doch die Antworten weißt. Hör, Anna, ich will Dir allerhand sagen, nicht, als ob ich nicht alles tausendmal verdient hätte, sondern weil du michWeiterlesenWie ihr jetzt blindlings auf mich loshackt

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