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Recherche für das „Hospiz“

1. Wie ist die Kleidung in den ersten Sardinischen Flecken? der Stoff, die gewönlichste Farbe, der Schnitt jedes Kleidungsstücks? im Hause sowohl als im Puze? Schmuck, Halsband, Armringe. Besonders die Kleidung der Männer.
2. Ist das Klima schon gleichbedeutend anders als diesseits der Alpen, macht die Luft einen andern Eindruck? Was für andre Pflanzen sind da? Mehr oder weniger Gewitter, Regen? Kommen Ende Febr. schon Gras und Blumen hervor?
3. Welchen Charakter hat die Fassnacht dort auf dem Lande? Schon einen italienischen? Maskiert man sich? Erinnert etwas an die italienischen Volksmasken? Feiert man die Fassnacht mit Tanzen, Herumschwärmen, öffentlichen Spielen und Übungen?
4. Gibt es vielleicht ein anderes charakteristisches Volksfest, Kirmes, Kirchweihe, oder Kirchenpatron? Wie nennt man und wie feiert man es? wenn öffentliche Spiele vorkommen, worin bestehen sie? oder bestanden sie vielleicht vor 100 Jaren in Bogenschießen, Steinwerfen, Ringen?
5. Wie ist der Charakter, Physiognomie, die Sprache, die Namen, italienisch oder französisch-schweizerisch? Sind sie bedeutend verschieden von jenen Nachbarn jenseits des S. Bernhards? Wie ist der Bau der Häuser, ihre innre Einrichtung?
6. Welche ist dort die gewöhnliche, und die Tanz-Musik? Was für Instrumente werden gebraucht? Was ist das Gewerbe der Bewohner? welche Pflanzen und Blumen findet man am häufigsten im Frühling? Im Herbste? Ihre gebräuchlichen Namen, und wo sie wachsen? etc etc.

Rüschhaus, möglicherweise Januar 1832

Joseph von Laßberg war ursprünglich ein Freund von Annettes und Jennys Onkel Werner von Haxthausen - die beiden haben sich 1814/15 auf dem Weiner Kongress kennengelernt. Auf dem Rückweg von einer Italienreise machen die Haxthausens 1831 in Konstanz Station; Jenny reist ihnen dorthin entgegen und lernt bei dieser Gelegenheit Joseph von Laßberg kennen, der im nahen Eppishausen lebt. Am 3. Oktober 1831, auf einem gemeinsamen Ausflug zum Rigi, soll der um 25 Jahre ältere Laßberg Jenny seine Liebe erklärt haben.

Kommentare im Kontext dieses Briefes

  1. Ich habe auch noch eine Bitte; meine Schwester wünscht so sehr, recht genaue Nachricht über das Kloster auf dem St. Bernhard zu haben, Sie sagten mir schon einiges über das Kloster und die Kirche, aber das ist ihr nicht genug, wollten Sie mir alles schreiben, was Sie davon wissen? Die Bauart des Klosters und der Kirche, die Gebräuche und Kleidung der Patres wüsste ich gern; Sie tun mir wohl den Gefallen, alles aufzuschreiben, was Sie dort gesehen haben.
    An Joseph von Laßberg, 18. November 1831

  2. Nette ist wieder fleißig am St. Bernhard zu schreiben, Laßberg hat ihr viel ausführliche Notizen geschickt, so dass sie jetzt wohl fertig werden kann.
    An Ludowine von Haxthausen, 24. November 1832

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