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Unter die Nase gerieben

Wir werden jetzt, da wir allein reisen, vor der Mitte nächsten Monats nicht fortgehn. Gott gebe, daß wir jetzt nur nicht durchs Paderbörnische müssen, zu einer Rundtour bey allen Verwandten! Das würde bis zum Herbst hinhalten und ist ein fatales Hängen zwischen Himmel und Erde – überall in den allerengsten Beschlag genommen und doch nirgends heimisch und bequem, ein Reisesack die stehende Equipage und keine Minute für sich zum Arbeiten oder Ruhen … Lieber Levin, ich besuche jetzt… Weiterlesen »

Ich bin hier aufgewachsen bin und somit so sehr Herrin meines Stoffes wie keines andern

(…) Die vielfachen, ich möchte fast sagen ungestümen Bitten Malchen Hassenpflugs haben mich bestimmt, den Zustand unseres Vaterlandes, wie ich ihn noch in frühester Jugend gekannt, und die Sitten und Eigentümlichkeiten seiner Bewohner zum Stoff meiner nächsten Arbeit zu wählen. Ich gestehe, daß ich mich aus freien Stücken nicht dahin entschlossen hätte, denn für erst ist es immer schwer, Leuten vom Fach zu genügen, und in dieser Sache ist jeder Münsterländer Mann vom Fach. Ich… Weiterlesen »

Mein Versuch, vor’s Publikum zu treten

(…) Ich habe schon gesagt, daß mir Schlüter zuweilen schreibt. Er schickt mir dann die Druckbogen, wie sie nach und nach herauskommen, aber leider doch zu spät, um die Druckfehler zu verbessern, deren einige recht schlimme eingeschlichen sind. Einer der schlimmsten ist im ersten Gesange des St. Bernhard, wo es heißt: „Der Bruder nun in seiner Not – beginnt aufs neu das Kreuz zu reiben – als solle nicht ein Stäubchen bleiben.“ Es muß nämlich heißen „das Kleid zu reiben“. Nun lautet es… Weiterlesen »

… ob Du etwas gegen die Herausgabe hast?

(…) Ich habe jetzt ein neues Gedicht geschrieben, von der Größe wie das „Hospiz auf dem St. Bernhard“. Es heißt „die Schlacht im Loener Bruch“ und besingt die Schlacht bey Stadtlon, wo Christian von Braunschweig die Jacke voll kriegt. Man findet es besser als meine übrigen Schreibereien, und ich habe einen sehr artigen Brief von Hüffer bekommen, der um den Verlag bittet, ich habe ihm denselben auch zugesagt, falls ich es herausgebe. Ich schrieb dies an Adele Schopenhauer und bekam… Weiterlesen »

Was in meiner Schublade verkommt

Lediglich um meine guten Willen leuchten zu lassen, schreibe ich Ihnen heute, lieber Herr Junkmann, denn dieser ist eben auch alles, was ich bis jetzt aufzuweisen habe. Mit andern und klaren Worten: ich habe weder den St. Bernhard noch des Arztes Vermächtnis angerührt, seit Sie zuletzt hier waren; aber wahrlich! der Wille war golden und nur das Fleisch sehr schwach. Erst haben mich die Gesichtsschmerzen nicht verlassen, bis vor einigen Tagen, und solange diese anhielten, war durchaus an… Weiterlesen »

Ich verstehe nichts von Interpunction

(…) Ich lege erst in diesem Moment das beykommende Paket aus der Hand, und die Finger zittern mir noch vom angestrengten Schreiben. Zudem erwarten wir jeden Augenblick unseren weiblichen Spitzbuben, die Madame Bücker, welche dieses zur Post bringen soll. O Himmel, ich habe keinen Gedanken mehr im Kopfe, so habe ich mich zuschanden geschrieben. Laßberg wird sagen, die Hälfte oder das Drittel sei genug gewesen, aber ich wollte meinem unbekannten Gönner in spe, dem Herrn Doktor Schwab, eine… Weiterlesen »

Jenny verläßt Rüschhaus

(…) Ich hoffe, es geht dir gut, ich bin gewiß davon, denn Laßberg ist sehr gut; sage ihm doch auch, wie sehr ich das anerkenne und daß, wenn Du einmahl weit fort mußt, ich Dich mit niemandem lieber gehn lasse wie mit ihm. Uns hier ist es noch was einsam, das kannst Du denken, aber das viele Reden und Schreiben drüber nützt zu nichts. Ich sehe gottlob, daß Mama ganz fest entschlossen ist, im nächsten Frühling nach Eppishausen zu gehn, d.h. zum Besuch. So werden die paar Monate ja… Weiterlesen »

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