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Jenny wäre es lieber, wenn sie das Gut bey Schaffhausen bekämen

(…) Ich bitte, nimm Dich doch in acht und laß dich auf keine Gespräche ein, die Dich aufregen und ärgern, denn ich meine immer, die Geschichte mit dem Erzbischof ist Dir so in den Magen gefahren. Glaub nur, wir ärgern uns auch genug darüber, aber jetzt, wo das Recht auf unsrer Seite immer offner hervortritt und selbst protestantische Zeitungen dies anerkennen, können wir schon ruhiger erwarten, was der liebe Gott verhängt. Die bösen Mäuler sind wenigstens überall gestopft. Ich wünschte sehnlich, jetzt bey Dir zu sein, aber schreiben geht nicht, die Spionerie hat einen Grad erreicht, worüber ich als Märchen lachen würde, wenn nicht bereits die auffallendsten Beispiele vorgekommen wären. Wenn die Regierung wüßte, wie sehr der münsterische Adel die Ruhe zu erhalten wünscht! Aber man glaubt das Gegenteil und geht so weit, zu behaupten, er habe während des Tumults Geld verteilen lassen. …

Wo Laßberg sein Lager aufschlagen wird, war nach den letzten Briefen noch ganz ungewiß; er hat auf Meersburg geboten, aber noch keine Antwort; ich glaube, Jenny [wäre] es lieber, wenn sie das Gut bey Schaffhausen bekämen, was doch ordentlich auf dem Lande liegt [und] nicht so wüst groß ist als das Meersburger Schloß mit seinen vier Türmen, wo sie sich mit ihren vier Domestiken ganz in verlieren und obendrein mitten in einem Landstädtchen wohnen, so sämtliche Bevölkerung ihnen von unten auf die Fenster sieht, da es etwas höher liegt.

Mich würde das ganz unglücklich machen, alle Gene einer Stadt ohne ihre Vorteile, außer daß sie die Kirche so nah haben; Jenny rechnet auch noch die Schule für etwas (es ist nämlich eine Pension da), aber der Laßberg müßte ja steinalt werden, wenn er noch erleben wollte, daß die kleinen Stümpchen in Pension kämen. Ich gönne ihm das Leben von Herzen, aber Du weißt, wie er herunter ist. Sage doch nicht, daß Jenny diesen Kauf nicht wünscht, sie läßt es gewiß Laßberg nicht dünken, und Onkel Werner würde es ihn gleich schreiben. (…)

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