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Ich könnte es nicht überleben, sie zu verlieren

(…) Mit Werner habe ich wegen der Zinsen gesprochen, und er will dir das Geld schicken, sobald er nur irgend kann, es liegt ihm selbst schwer auf dem Herzen, und du kannst nur sicher auf den ersten Holzverkauf oder dergleichen rechnen. Ich will ihn dann auch sicher noch daran erinnern. (…)

Was die Familienpräbende anbelangt, die Mama stiften wollte, so hat sie diesen Plan völlig aufgegeben, da sie sich nicht entschließen kann, künftigen Nachkommen, die sie nicht kennt, zuliebe einen von denen auszuschließen, die sie kennt und besorgt dafür ist, sie hat von selbst mit mir darüber gesprochen, und so wird wohl alles werden, wie ich Dir im vorletzten Brief schrieb, obwohl sie nicht Lust hat, etwas Schriftliches darüber zu machen, sondern es uns nur als ihren Willen auflegt. Gott gebe, daß die Sache noch lange lange nicht zur Sprache kömmt, was wir auch wohl hoffen dürfen, da sie gottlob eine so starke Konstithution hat, und das Schwächliche in ihren Geschwistern von den Wendten kommt. Sie ist so gut, und ihre Liebe zu uns allen kömmt jetzt oft so rührend hervor, mich dünkt oft, ich könnte es nicht überleben, sie zu verlieren. (…)

Annettes Großvater mütterlicherseits, Werner-Adolf von Haxthausen, ist in zweiter Ehe mit Maria-Anna von Wendt-Papenhausen verheiratet. Seine erste Frau ist nach der Geburt von Annette Mutter Therese gestorben. Die Kinder aus der zweiten Ehe sind somit Stiefgeschwister Therese von Drostes - und Stief-Onkel und -Tanten der Dichterin.
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