Site Overlay

Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Auszug aus Hülshoff

(…) Die Spiegel und Mamas schönes Bild erhältst Du durch Ueberbringer dieses, und heute nachmittag kömmt noch zweymahl Gelegenheit, erstlich Klemens, der einen Hasen und ein Huhn bringt und der zugleich Deine kleine Uhr trägt, und endlich ein Wagen, der alles Uebrige bringt, was noch hier ist. Nur mit einigen Punkten steht es schlimm. Erstlich die Stangen vom Wilkingheger Bett. Davon wußte wenigstens gestern noch niemand recht Bescheid, was aus ihnen geworden. Wenn sie also um das… Weiterlesen »

Mein Mergel ist anders

(…) Ich lebe hier wie in Rüschhaus und habe sogar auch mein altes schwarzes Kanapee, auf dem ich sitze oder liege (man kann es nennen wie man will) und schreibe, meine alten Lateiner, in denen ich vor dem Aufstehn lese, und mein Frühstück auf der Stube, wie ich es gewohnt bin. (…) Wären Sie hier oder schrieben fleißig, oder hörte ich auch nur oft von Ihnen wie in Rüschhaus, so würde ich dieses Mal weniger vom Heimweh leiden als gewöhnlich, aber wie es jetzt ist, bin ich doch sehr… Weiterlesen »

Die Glorien ziehen an meinem Thurme vorüber

(…) Ich wohne hier sehr angenehm, nach meinem Wunsche wiederum in einem der Thürme, aber dieses mal durch einen gedeckten Säulengang mit dem Schlosse verbunden, mein Quartier ist ungemein hell und freundlich, und hat die Aussicht über den ganzen See. Ich komme auch selten heraus, außer zum Mittag- und Abendessen, Jenny und die Kinder aber oft zu mir. Auf meine Gesundheit wirkt das Clima bereits sehr gut, meine Kopf- und Magenschmerzen sind verschwunden, nur mit dem Gehen sieht es noch… Weiterlesen »

Daran sind die Eisenbahnen schuld

Deine Zeilen, meine liebste Hanne, haben mich sehr gefreut, als Nachricht von Dir, als Zeichen Deines Andenkens und endlich als Beweis der Dir so eignen großen Freundlichkeit, mit der Du jedem gern nur Angenehmes und Liebes mitteilst. Mama und ich haben, nach Empfang derselben, den Abend in Gedanken mit Dir zugebracht, d.h. nicht Deinen wirklichen Casseler Abend, sondern einen Rüschhausischen, wie wir deren mit Dir so vergnügt durchlebt. Wann sieht mein schwarzer Kanapee Dich mal wieder? Er… Weiterlesen »

Skrupel wegen einer Zeile

(…) Mit der äußeren Ausstattung des St. Bernhard bin ich sehr zufrieden, sie ist in der Tat sehr anständig, einen einzigen Druckfehler habe ich gefunden, der aber den Sinn nicht entstellt und mir somit keinen Kummer macht. Er kömmt vor bey der Szene im Grabgewölbe: „So liegen Sie, und keine Thräne Rann auf die bleiche Wange noch“, statt dessen steht „Kam auf die bleiche Wange noch“. Dies macht einigermaßen den Eindruck, als erwarte man, daß die Leichen weinen sollten, dahingegen das… Weiterlesen »

Copyright © 2024 Nach 100 Jahren. All Rights Reserved. |  by John Doe