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Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Mutwillig getrennt

(…) so ist mir der Sommer und Herbst, wenn auch einerseits durch das Wiedersehn meiner Nächsten erfreulich, doch in Beziehung auf meiner Freunde sehr gestört, und das ist mir ein arger Kummer, da die Verwandten uns nahe bleiben, und wohnen sie hundert Meilen weit, weil wir sie jederzeit aufsuchen können, – das findet Jeder natürlich und animiert uns dazu, dagegen bedarf es bey Freunden gleichen Geschlechts dringender Gründe und bey Denen eines andern gibt es gar keine, – so kann eine Trennung von zehn Meilen leicht eine lebenslängliche werden, und wird in der Regel eine jahrelange (…)Juni 1840

Über Jennys Fehlgeburt

(…) Von Jenny hat Mama gestern einen Brief. Sie hat einen Umschlag gehalten und ist sehr traurig darüber, übrigens aber schon fast hergestellt. Das Kind hat noch nicht gelebt und ist erst von vier Monaten gewesen, so sehr hat sie sich in der Zeit verrechnet. Sie schreibt, es ginge ihr näher als wir wohl dächten; ich kann es mir aber wohl denken und wollte, wir wären jetzt bey ihr. (…)

Es wird bald Zeit sein, unsre Koffer wegzuschicken

(…) Die Tante von Bonn und Marie sind noch hier, wollen aber in acht Tagen abreisen, — Tony hat ihnen einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht, — sie wollte mitreisen, und Mama, da sie klagte wie ein Bettler an der Straße, die Reise für sie bezahlen, — Tony ging indessen vorläufig auf einige Tage nach Loburg zu Beverförden, wo auch Tante Engel und, wahrscheinlich, mehrere der jungen Herrn waren, — aus den Tagen wurden Wochen, wir hörten und sahen nichts von ihr, — indessen setzte die Tante ihre Abreise auf den 6ten fest, — sie wollte über Wesel und dann .mit dem Dampfboot gehen, — ich mußte wegen Tony’s Weiterreise nach Aachen an die Mertens schreiben, die sich aufsWeiterlesenEs wird bald Zeit sein, unsre Koffer wegzuschicken

Die Schwindsucht hat Konjunktur!

sub petito remissionis[1]lat. Mit der Bitte um Rückgabe Den hier eingeschlossenen Brief an die Mutter, mußt die sogleich einstecken, und ihr selbst vorlesen, denn es ist mir im Ganzen immer unangenehm,  wenn meine Briefe, die doch immer nur ganz für einzelne Personen eingerichtet sind, in andere Hände kommen, wenn es auch sonst die besten und schönsten Hände von der Welt sind, und wirklich hat mich dies bis jetzt abgehalten den Brief der Grosmutter zu beantworten, da habe ich mich denn endlich entschlossen ein neues Amt zu stiften, und dich dazu bey mir selbst in Vorschlag gebracht und auch gleich erwählt, und so bist du hiermit einmahl für allemahl, unumstößlich und unabsätzlich zu meinem geheimen Vorleser ernannt, was das Fach derWeiterlesenDie Schwindsucht hat Konjunktur!

Krankheitstagebuch I

5a. Zuweilen Stiche im Kopfe.7. öftere Röte und Hitze einer Wange, gewöhnlich der Rechten.8. Schielen.13. Knacken der Kinnladen beym Essen.14. Empfindlichkeit der Zähne gegen Wärme.16. Wundheit des Gaumens.17. Zuweilen Kitzel in der Kehle, wobey sich die Beklemmung und der Reiz zum Aufstoßen vermindert.21. Ein unaufhörlicher Drang zum leeren Aufstoßen, welches aber, wenn ich ihm nachgebe, das Übel verschlimmert, so daß es nun unaufhörlich vor dem Halse liegt und den Atem benimmt.21. Zuweilen Aufschwulken der genossenen Speisen, bald sauer, bald süßlich, bald geschmacklos.23. Etwas Druck auf der Herzgrube, und überall das unangenehme überladene Gefühl, wie von verdorbenem Magen.23. Wiederum einen Tag lang Jucken auf der Herzgrube.24. Seitenstiche, nur selten und einzeln, aber dann heftiger als sonst; zuweilen ein dumpfer geringer DruckWeiterlesenKrankheitstagebuch I

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