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Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Es geht hier wie in Münster, alle Leute schenken mir etwas

Ich habe an Mama und Werner geschrieben, und so sollst Du, alter lieber Hans, auch nicht so ganz leer ausgehn. Wenn mir auch nur noch Zeit für ein paar Zeilen bleibt; manches, was eigentlich für Dich gehört, z. B. über Blumen, die ich gern für die Mertens hätte, steht schon in dem langen Briefe an Mama, den, leider, der Professor Vogelsang mitnimmt — ich wollte ich hätte ihn noch, so gäbe ich ihn jetzt an Johannes — aber Vogelsang that, als ob er zwei Tage früher als Johannes abreiste, und da Mama eilig auf meine Antwort war, so gab ich sie ihm mit, — nun erfahre ich, daß er noch hier ist — erst heute mit Johannes abreist, und nichtWeiterlesenEs geht hier wie in Münster, alle Leute schenken mir etwas

Für Ihren Charakter fürchte ich nichts

(…) Sie haben doch wohl bey Beendigung des Halbjahrs nicht versäumt, sich bündig fest zu stellen? Ich bitte, antworten Sie mir hierauf, denn ich bin in großer Unruhe deshalb; ohne dieses könnten Sie um alles kommen, und selbst ein schriftlicher Kontrakt kann unter Umständen trügen, wie ich Ihnen früher ein Beispiel vom alten Steinmann angeführt. Sind Sie aber noch nicht gebunden und fürchten Veränderungen, die Ihre ohnedies delikate Lage bis zum Bedenklichen, ich wage es zu sagen: bis zum fast Unehrenhaften steigern könnten, so bitte ich Sie, um alle der treuen Sorge und Liebe willen, die ich Ihnen immer bewiesen, sprechen Sie es ehrlich gegen mich aus, und ich will dann mein möglichstes tun, Ihnen durch August, der ja jetztWeiterlesenFür Ihren Charakter fürchte ich nichts

Spiegelberg, ich kenne Dir!

(…) Schreiben Sie mir doch in Ihrem nächsten Briefe, den ich hoffentlich bald erwarten darf, recht viel von Luisen, – was sie treibt, was sie schreibt, sonst arbeitet – kurz, führen Sie mir Ihre Häuslichkeit mal wieder recht vor Augen, daß ich mich daran erquicken kann. Mein Leben ist immer das gleiche, abgeschlossen, heimlich, ganz wie ich es mag; zög nur der Husten fort und statt dessen zuweilen etwas Neues aus der Literatur ein, oder ein freundlicher Besuch, der mich ein bißchen au courant mit dem Weltlaufe hielt, ich wollte es mir nicht besser wünschen. So werde ich freylich am Ende so eckicht werden wie meine Kristalldrusen. „Wollte Gott, auch so klar!“, denkt der Levin – Spiegelberg, ich kenne Dir!WeiterlesenSpiegelberg, ich kenne Dir!

Wie die Blattläuse

(…) Wir bekommen hier eine Menge Journale – die „Modezeitung“ – das „Morgenblatt“ – den „Telegraphen“ – „Vaterland“ – „Ausland“ – „Königsberger Literaturblätter“ … Wenn ich sehe, wie so alles durcheinander krabbelt, um berühmt zu werden, dann kömmt mich ein leiser Kitzel an, meine Finger auch zu bewegen. Geduld! Geduld! Aber wenn ich dann wieder sehe, wie einer kaum den Kopf über dem Wasser hat, daß schon ein anderer hinter ihm einen Zoll höher aufduckt und ihn niederdrückt; wie Heine schon ganz verschollen, Freiligrath und Gutzkow veraltet sind – kurz, die Zelebritäten sich einander auffressen und neu generieren wie Blattläuse, dann scheint mir’s besser, die Beine auf dem Sofa zu strecken und mit halbgeschlossenen Augen von Ewigkeiten zu träumen. MirWeiterlesenWie die Blattläuse

Schücking schreibt nur flüchtig

(…) Denke nicht miserabel von mir, bestes Herz, weil ich deinen lieben freundlichen Brief mit dem mir überaus wertem Geschenke so lange unbeantwortet gelassen habe. Es ist seitdem allerlei über mich gekommen, Krankheit, Reisen, und (worüber du lachen wirst) ein wahrer babylonischer Turmbau von Geschäften. Ich sitze hier — oder vielmehr ich sitze nirgends, sondern bin in einem Rennen und Fahren, da wir genötigt sind ,unter nicht weniger als neun Orte unsern hiesigen Aufenthalt zu verteilen. Hier wohnt der Onkel Fritz, in Bökendorf Sophie und Karl, in Vörden Guido, in Hinnenburg die alten Asseburgs, in Haynhausen die jungen, in Brede Ludowine, in Herstelle Zuidtwicks, in Wehren Tante Metternich, und in Erpernburg Brenkens. Du kannst denken, wie wir gevierteilt werden! DabeyWeiterlesenSchücking schreibt nur flüchtig

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