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Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Ein Hausmittel gegen nervöse Leiden

(…) Stoß dich nicht an dem etwas schäbigten Aussehn des Töpfchens, die Salbe war nun einmahl darin, und ich fürchtete, sie möchte eher verderben, wenn ich sie in ein anderes Gefäß strich, weil sie dieses nie so luftdicht ausfüllt wie dasjenige, worin sie gleich noch flüssig gegossen ist. Die scheinbar schmutzige Farbe derselben kömmt von den durchgepreßten Kräutern, und den ranzigen Geruch hat sie immer, da die Hauptingredienz ungesalzene Butter ist – dieses schadet aber ihrer Güte nicht, und selbst wenn Schimmel darauf kömmt (was sehr leicht geschieht), so streicht man ihn nur herunter, und das übrige ist so wirksam wie zuvor. Hier das Rezept: Man nimmt erstens unreife Wacholderbeeren, zweitens Moos, was an einem Schlehenstrauch gewachsen ist, drittens dieWeiterlesenEin Hausmittel gegen nervöse Leiden

Daran sind die Eisenbahnen schuld

Deine Zeilen, meine liebste Hanne, haben mich sehr gefreut, als Nachricht von Dir, als Zeichen Deines Andenkens und endlich als Beweis der Dir so eignen großen Freundlichkeit, mit der Du jedem gern nur Angenehmes und Liebes mitteilst. Mama und ich haben, nach Empfang derselben, den Abend in Gedanken mit Dir zugebracht, d.h. nicht Deinen wirklichen Casseler Abend, sondern einen Rüschhausischen, wie wir deren mit Dir so vergnügt durchlebt. Wann sieht mein schwarzer Kanapee Dich mal wieder? Er ist vor Kummer und Sehnsucht so grau geworden, daß wir ihn haben müssen renovieren lassen, aber schwarz ist er wieder geworden, wie denn überhaubt Rüschhaus einer der unveränderlichsten Orte ist, und wo man den Flug der Zeit am wenigsten gewahr wird. Doch hatWeiterlesenDaran sind die Eisenbahnen schuld

Die Launen des Publikums

Mit meinem literarischen Treiben geht es gut, Cotta hat mir, da ich seit einem Jahre nichts mehr an „Morgenblatt“ geschickt hatte, einen überhöflichen bittenden Brief geschrieben und ein Prachtexemplar der „Nibelungen“, Folio mit Holzschnitten, geschenkt. Hierauf habe ich ihm den Verlag eines Bandes neuer Gedichte, dem auch die ältern zum Teil einverleibt sind, angeboten. Als Antwort hat er mir erst weitläufig auseinandergesetzt, wie wenig oder nichts er andern, selbst Uhlanden oder Lenaun, für erste Auflagen gegeben habe und sich dann zu 500 Tlr. für die erste Auflage verstanden und für jede der späteren 1000 Tlr. in Aussicht gestellt, obwohl der Kontrakt nur auf eine Auflage von 1200 Exemplaren lautet, und zwar auf meinen eigenen Wunsch, da ich eine vielleicht momentaneWeiterlesenDie Launen des Publikums

Ich würde es eine fehlerhafte Schülerarbeit nennen …

Was soll ich Ihnen von Sch[ücking]s eigner Lage sagen? Er nimmt sie von der besten Seite, ist vergnügt wie ein König und baut ein Luftschloß ums andre, wobey er seinen zukünftigen Erwerb durch dramatische Arbeiten hoch anschlägt. Cottan hat er noch nicht mit Augen gesehn, ist auch nicht auf Ostern von ihm engagiert, sondern dies wieder auf Michaelis hinausgeschoben, wo er dann sicher auf eine feste Anstellung mit 1500 Gulden rechnet, und bis dahin seine Arbeiten an der „Allgemeinen“ sehr gut bezahlt erhält. Mich macht dies Aufschieben besorgt, und sein Ruhm? es ist kurios damit. Er selbst zitiert mir ein Journal nach dem andern, deutsche und französische, wo ich die brillantesten Sachen über ihn nachlesen soll (eins, im Literaturblatt desWeiterlesenIch würde es eine fehlerhafte Schülerarbeit nennen …

Auswärts mache ich mir bessere Erwartungen

(…) Wegen meines St. Bernhards wird J[unkmann] mit Ihnen geredet haben, ich wünsche noch immer das Gedicht anderswo herauszugeben, denn ich möchte, daß sein Renommee, gut oder schlimm, bereits gemacht wäre, eh es in den Kreis meiner Bekannten käme, da ich nicht darauf rechne, daß es hier sehr gefallen wird; für auswärts mache ich mir bessere Erwartungen und möchte meiner lieben Mutter, die im Grunde jedes öffentliche Auftreten scheut wie den Tod und nur zu empfindlich ist für die Stimme des Publikums, gern zuerst die möglichst angenehmsten Eindrücke gönnen; dann schmerzen nachher einzelne Stimmen weniger; für mich selbst wäre es mir nur schon gleich, womit ich es zuerst aufnehmen müßte. Wegen der geistlichen Lieder kann ich Ihnen durchaus noch keinenWeiterlesenAuswärts mache ich mir bessere Erwartungen

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