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Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Und doch verkauft es sich so schlecht

(…) Für die Überschickung der Rezension danke ich herzlich. Schücking sagt, wenn sie ganz ohne Unterschrift sei, so sei sie am wahrscheinlichsten von dem Herausgeber des Blattes, Theodor Hell; seine Mitarbeiter pflegten sich zwar auch selten zu nennen, aber doch mit einem Anfangsbuchstaben zu bezeichnen. Es geht mir sonderbar mit meinen Gedichten. Ich bekomme eine vortreffliche Rezension nach der andern, dies ist schon die sechste, und einige der andern sprechen sich noch vorteilhafter aus wie diese, und doch verkauft sich das Buch so schlecht, daß die kleine Auflage von 500 Exemplaren noch nicht vergriffen ist. Wie ich das reimen soll, weiß ich nicht; wüßte ich nicht mit Gewißheit, daß diese Rezensionen bis auf eine von fremden Literaten sind, ich dächteWeiterlesenUnd doch verkauft es sich so schlecht

Nachwuchs bey Schückings

(…) bekam gleich darauf einen triumphierenden, strahlenden Brief von Schücking, datiert vom 20. Am vorigen Abend um 7 Uhr hatte er einen jungen Sohn bekommen und ist außer sich vor Freude und Hoffart. Er findet das Kind jetzt schon wunderschön, schreibt, es gleiche Luisen, habe schwarze Löckchen mitgebracht, und sie hätte ihm gleich nach dem Bade einen Scheitel gemacht. Es sei groß, dick und fett, habe lange Hände, Füße und Ohren, werde somit in die baumlangen Galls schlagen, und er sei der einzige von allen seinen schriftstellernden Freunden, der einen Jungen habe, und noch dazu so einen Staatskerl! Was ihm gewiß schrecklich viel Neid zuziehn werde. Er verlangt auch, ich solle sogleich ein Gedicht an das Kind machen. Kurz, erWeiterlesenNachwuchs bey Schückings

Ich werde gewiß nichts mehr einsenden

(…) Meinen herzlichsten Dank, liebster Bruder, für das hübsche Siegel, es war mir sehr erwünscht, eigentlich gradezu notwendig, und macht mir deshalb viel Freude. Ebenso herzlich danke ich Dir für deine Warnung hinsichtlich des Feuilletons. Ich bin ganz deiner Ansicht und werde gewiß nichts mehr einsenden, doch möchte ich gern ein eklatanten Bruch vermeiden, sowohl, um mir nicht mutwillig Feinde zu machen und ein paar Dutzend sehr scharfer satirischer Federn auf den Hals zu ziehen, die gewiß schlau genug sein würden, mich nicht von der katholischen, sondern von der rein poetischen Seite anzugreifen, und meinen literarischen Ruf möglichst zugrunde zu richten, als auch Schückings wegen, der doch ganz unschuldig an der Sache ist, dessen Lebensunterhalt vorläufig vom guten Bestehn desWeiterlesenIch werde gewiß nichts mehr einsenden

Freiligrath muß ein kompletter Esel sein

(…) Du schreibst, ich solle Dir die vorzüglichsten Rezensionen über mein Buch mitteilen? Liebes Kind, gelesen habe ich selber nur zwei, eine im „Mindener Wochenblatt“ von Fr. v. Hohenhausen, die andre im „Telegraphen“ von Levin Schücking, der seit zwei Jahren anfängt, Aufsehen in der kritischen Welt zu machen. Beide waren freylich brillant genug, wollen aber doch die Tür nicht zutun, da die eine von einem Frauenzimmer, die andre von einem Bekannten ist. Dagegen schreibt mir Adele Schopenhauer, das Buch habe in Weimar und Jena Furore gemacht, Kühne und O.L.B. Wolff hätten soeben Rezensionen beendigt, die in den nächsten Nummern der gelesenen Tagblätter erscheinen würden (was ohne Zweifel geschehn ist, aber nicht bis Münster kömmt). (…) Auch Freiligrath, der neulich inWeiterlesenFreiligrath muß ein kompletter Esel sein

Schlichtungsversuch im Familienstreit

(…) Onkel Karl war eben bey mir und erzählte mir von einem Verstoße zwischen Dir und Bökendorf, um sechs Schock Bohnenstangen. Er setzte mir auseinander, daß sechsunddreißig Schock derselben, aus den gemeinschaftlichen Forsten zum gemeinschaftlichen Gebrauche gehauen und, nur damit sie nicht gestohlen würden, sämtlich in Vörden aufbewahrt worden, und jetzt Bökendorf einen kleinen Teil derselben nötig bedurft, Du aber den Wagen leer zurückgeschickt hättest. Ich weiß nicht, was Du, lieber Guido, vielleicht dagegen zu antworten haben magst, ob Du diesen unbedeutenden Artikel vielleicht als geschenkt, gekauft et cet. völlig meinst in Anspruch nehmen zu können. Aber ich bitte Dich, um der Liebe willen, die ich immer zu Dirund alle den Deinigen getragen habe, wirf nicht eine so unbedeutende KleinigkeitWeiterlesenSchlichtungsversuch im Familienstreit

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