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Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Schücking hat an mir gehandelt wie mein grausamster Todfeind

(…) Sie wissen nicht, was ich in den letzten Tagen gelitten habe, und welche durchdringende Erquickung mir ihre treue vertrauensvolle Freundschaft gerade jetzt seyn muß. Ich habe Schückings scheusliches Buch gelesen, ich habe es von wahrhaft wohlmeinender Hand erhalten, mit dem Zusatze, „ich müsse es leider lesen, da ich in dem allgemeinen Verdachte stehe, ihm das Material zu seinen Giftmischereyen geliefert zu haben“. Sie haben es nicht gelesen, und hätten Sie es gelesen, so würden Ihnen doch hundert Anspielungen (die leider andernorts nur zu wohl verstanden werden) unverständlich bleiben und Sie nicht halb begreifen, wie mir zu Muthe sein muß. Schücking hat an mir gehandelt wie mein grausamster Todfeind und, was unglaublich scheint, ist sich dessen ohne Zweifel gar nichtWeiterlesenSchücking hat an mir gehandelt wie mein grausamster Todfeind

Eine Krone aus Papier

(…) Ich habe Dir schon gesagt, daß Wessenberg hier war. Seine Persönlichkeit ist jetzt weder angenehm noch bedeutend; indessen habe ich ihn zu spät kennen gelernt, da er offenbar schon sehr stumpf ist. Man sagt, er behandle Frauen gewöhnlich mit großer Geringschätzung und fast wie unmündige Kinder; mit mir hat er aber eine ehrenvolle Ausnahme gemacht, und nachdem er mir schon durch Baumbach viel Verbindliches über meine Gedichte und den Wunsch, meine Bekanntschaft zu machen, hatte zukommen lassen, trat er mir jetzt, ziemlich taktlos und geziert, mit den Worten entgegen: „Sie sind also die Dichterin! Wahrlich, Sie haben eine herrliche Ader, von seltner Kraft! et cet.“, und Du glaubst nicht, mit welcher koketten, kleinlichen Ostentation er mich den übrigen Tag,WeiterlesenEine Krone aus Papier

Die elendeste Geistergeschichte, die mir seit lange zu Augen gekommen

Ich schreibe dir, liebstes Thereschen, eigentlich bloß, weil ich es dir in meinem vorigen Briefe angesagt habe, damit du dich nicht beunruhigst, wenn nichts ankömmt, denn eigentlich hatte ich mich versehen in meiner Angabe und hätte dir erst am folgenden Sonntage schreiben müssen, jetzt aber wollen wir diese Ordnung fortsetzen, und du schreibst mir, Sonntag am Zweiten, und ich erst wieder am Neunten, den Sonntag drauf, – Wir leben hier so still fort, und es geht sehr wenig vor. — Phine Droste wird nicht kommen, weil ihre Mutter nach Bonn gereist ist, um für ihre Augen den Professor Walter zu gebrauchen, sie muß also ihrem Vater Gesellschaft leisten, und Haus halten, — was sagst du zu Letzterem? — ich glaubeWeiterlesenDie elendeste Geistergeschichte, die mir seit lange zu Augen gekommen

Ein Angebot von Velhagen & Klasing

(…) Der Buchhändlerbrief ist nämlich angekommen und war wirklich ein solcher, von der Kompanie Velhagen & Klasing, und bereits vom 5ten April datiert. Da er kurz ist, schreibe ich ihn ab, damit Du den Grad ihres guten Willens, in literarischer und pekuniärer Hinsicht, selbst abmessen kannst. Ew. Hochwohlg. vor einigen Jahren erschienene Gedichtsammlung erregte schon damals unsre höchste Aufmerksamkeit, und zwar nicht bloß als Produkt eines vaterländischen, sondern überhaubt sehr bedeutenden dichterischen Talentes; die Absicht, welche beym Lesen des Bändchens in uns aufstieg, der Verfasserin die Gefühle der Freude und des Danks für so viel Genuß auszusprechen, kam im Drange der Geschäfte nicht zur Ausführung, wurde aber jetzt beym Lesen Ihres Gedichts „An die Weltverbesserer“, welches im „Morgenblatt“ so wieWeiterlesenEin Angebot von Velhagen & Klasing

„Hübsche Sächelchen“? Das ist zu arg!

Schon seit anderthalb Monathen ist ihr liebereicher herzlicher Brief in meinen Händen, mein verehrter lieber lieber Freund, und erst heute antworte ich, da ich doch nichts anderes Wichtiges in der Zeit zu thun hatte, und mich gottlob, im Ganzen immer sehr wohl befunden habe, sollte man das nicht unter die Räthsel zählen? — Ach, mein Sprickmann, es ist mir sauer genug geworden, meine Grille mit dem Namenstage durchzusetzen, das heißt, bey mir selbst durchzusetzen, (die keinen Bogen unbeschriebenes Papier sehen konnte, ohne die peinlichste Ungeduld und Sehnsucht, und keine Feder ohne ein magnetisches Zucken in den Fingern zu fühlen) denn den Uebrigen, und besonders meiner lieben Abschreiberinn, der Jenny, war es eben recht, und diese ist auch eben schuld daran,Weiterlesen„Hübsche Sächelchen“? Das ist zu arg!

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