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Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Mein Versuch, vor’s Publikum zu treten

(…) Ich habe schon gesagt, daß mir Schlüter zuweilen schreibt. Er schickt mir dann die Druckbogen, wie sie nach und nach herauskommen, aber leider doch zu spät, um die Druckfehler zu verbessern, deren einige recht schlimme eingeschlichen sind. Einer der schlimmsten ist im ersten Gesange des St. Bernhard, wo es heißt: „Der Bruder nun in seiner Not – beginnt aufs neu das Kreuz zu reiben – als solle nicht ein Stäubchen bleiben.“ Es muß nämlich heißen „das Kleid zu reiben“. Nun lautet es stattdessen, als ob der Bruder sich den Buckel jucke. So etwas ist sehr fatal; man muß es aber jetzt mit Geduld tragen bis zur etwaigen zweiten Auflage. Jedermann sagt, es sei so schwer, Druckfehler aufzufinden, daher kommeWeiterlesenMein Versuch, vor’s Publikum zu treten

Lob von Menschen, welche nicht tadeln können

(…) Nun noch etwas von meinem Treiben und Wirken, an meinem Trauerspiele habe ich bis vor zwey Wochen noch immer fortgeschrieben, und werde auch jetzt wieder dabey anfangen, es geht etwas langsam, aber doch hoffe ich es gegen den Frühling fertig zu bekommen, ich wollte es stände sogleich auf dem Papiere wie ich es denke, denn hell und glänzend steht es vor mir, in seinem ganzen Leben, und oft fallen mir die Strophen in großer Menge bey, aber bis ich sie alle geordnet und aufgeschrieben habe, ist ein großer Theil meiner Begeisterung verraucht, und das Aufschreiben ist mir bey weitem das Mühsamste bey der Sache, doch kömmt es mir vor, als ob sich meine Schreibart besserte, dies sagen mir auchWeiterlesenLob von Menschen, welche nicht tadeln können

Betet für mich

(…) Ich bin in Hülshoff und recht krank, an allerlei, am plagendsten an meinem nervösen Kopfweh, das seit sechs Tagen völlig Überhand genommen hat. Ich kann Ihnen deshalb für dieses Mal nur die Hand drücken und weiter nichts. Alles andere, Brief und Gedichte, später gern und vollständig. Betet doch ein wenig für mich, Ihr meine Lieben! Der Schmerz nimmt mir so oft die Gedankenklarheit zum brünstigen Gebethe, wenn ich es grade am nötigsten hätte. (…)

Betreffs der Moneten …

(…) Was Du mir in Betreff der Moneten schreibst, liebste Mama, ist mir sehr erfreulich gewesen, ich habe noch etwas und hoffe damit auszukommen, aber ich dachte, ich müsste noch viel wieder mitbringen, von wegen des vielen Geldes, was Ihr mir geschickt habt, was aber großenteils die gelbgelockte Nymphe zu Driburg unters Wasser gezogen hat. Was meinst Du, Mama, da kriegt man mal wenig fürs Geld und muß noch obendrein für Sachen bezahlen, die man nicht kriegt, und für Dienste, die einem nicht geleistet werden, z.B. den Tafeldecker, wenn man, wie ich, auf seinem Zimmer isst, den Brunnenmeister, wenn man, wie ich, keinen Brunnen trinkt, die Badefrau, wenn man, wie ich, eine eigne Bedienung bey sich hat. Ich wollte auchWeiterlesenBetreffs der Moneten …

Wenn Sie dem armen Mädchen etwas geben wollen

Simptome der Trudchen Heegemann Kammerjungfer zu Rüschhaus Zuweilen etwas Kopfschmerz, recht mitten vor der Stirn / — Klingeln in den Ohren, abwechselnd bald im Rechten bald im Linken / fast gänzliche Geschmacklosigkeit / — Appetitlosigkeit / — zuweilen Gähhunger, der nach einem Bissen Brote sich legt / — Hitze im Gesichte sonderlich an der linken Seite — / zuweilen verstopfte Nase / häufiges Jucken der Nase / heftiges Jucken mitten auf dem Kopfe / leichtes Verheben sonderlich am Halse und der Achsel / öfteres Gähnen mit Schauder über dem Körper / Krimmeln in dem linken Arm und der linken Hand in der Art als wenn der Arm schläft / Heiserkeit / rauschender Husten des Morgens mit Eiweißartigem Schleimauswurf / AngegriffenheitWeiterlesenWenn Sie dem armen Mädchen etwas geben wollen

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