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Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Silvesterbrief

Ich soll durchaus was schreiben, und bin doch von der übelsten Laune von der Welt, und habe einen entsetzlichen Husten, und obendrein muß ich Morgen beichten, – Jenny sagt mir noch dazu allerhand Unangenehmes, ich will auch aufhören.

Äußere Anlässe zum Erwachen

(…) Ausnehmend gut ist bey der Auswahl der Bücher unser Geschmack getroffen, denn wir lassen uns beiderseits darauf totschlagen, daß wir das Schönste bekommen haben (nämlich jede von uns will das Schönere bekommen haben), und wirklich finde ich „Die Schuld“ so vortrefflich, habe sie so oft gelesen und daran gedacht, daß ich sie zur Not wieder aufschreiben könnte, wenn alle Exemplare sollten verloren gehen. Unbegreiflich ist mir, wie ein so großes Talent wie das des Herrn Müllner, vierzig Jahre ruhen konnte, (wie er in seiner Vorrede selbst sagt) bey allen äußeren Anlässen zum Erwachen, die sich im Leben einem so häufig darbieten. … Lebe wohl! Jenny steht am Fenster und ruft wie ein Zahnbrecher, daß ich kommen und mich ankleidenWeiterlesenÄußere Anlässe zum Erwachen

Hier! Hier! Nur hier!

(…) Gleichgültig bin ich Ihnen vorgekommen? Lieb Lies! Das Herz hätte mir springen mögen, daß ich Sie wieder hatte in meinem eigenen Rüschhaus (in dem für uns so viele Geister umgehn,) und daß ich dabey denken mußte, vielleicht noch einmahl so; und nachher, was Gott will und ein rundes Jahr so gnädig ist uns übrig zu lassen; aber ich werde leicht schroff, wenn sich die Bewegung in mir zum Unerträglichen steigert. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie mir ist! Ich genieße jedes Abendrot, jede Blume im Garten wie eine Sterbende. Die letzte Schweize Rreise hat mich zuviel gekostet! Wären Sie nur die drei Wochen noch hier! Wir wollten keine Minute verkommen, keinen Schmetterling unbemerkt fliegen lassen, und für ein ganzesWeiterlesenHier! Hier! Nur hier!

Es wird bald Zeit sein, unsre Koffer wegzuschicken

(…) Die Tante von Bonn und Marie sind noch hier, wollen aber in acht Tagen abreisen, — Tony hat ihnen einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht, — sie wollte mitreisen, und Mama, da sie klagte wie ein Bettler an der Straße, die Reise für sie bezahlen, — Tony ging indessen vorläufig auf einige Tage nach Loburg zu Beverförden, wo auch Tante Engel und, wahrscheinlich, mehrere der jungen Herrn waren, — aus den Tagen wurden Wochen, wir hörten und sahen nichts von ihr, — indessen setzte die Tante ihre Abreise auf den 6ten fest, — sie wollte über Wesel und dann .mit dem Dampfboot gehen, — ich mußte wegen Tony’s Weiterreise nach Aachen an die Mertens schreiben, die sich aufsWeiterlesenEs wird bald Zeit sein, unsre Koffer wegzuschicken

Auf Schücking kann ich mich nicht verlassen

Sch[ücking] übersendet mir zugleich ein Geschenk von Cotta, ein Prachtexemplar des Nibelungenliedes in Folio, mit Randzeichnungen, nebst einem so artigem, fast demütigen Briefe, als ich mir ihn aus Cottas Feder nicht für möglich gedacht habe. Ich will ihn Ihnen abschreiben, halb aus Prahlerei (denn ich bin nicht ein Zehntel so bescheiden als Sie), halb um Ihr Urteil einzuholen, ob Sie meinen, daß ich hierauf wohl gradezu mit meinen gesammelten Gedichten und der etwas hohen Forderung auf Cotta losrücken kann. Sie haben weit mehr Schriftstellerroutine als ich, und wissen besser, inwiefern Verlegerlob auf pekuniäre Beziehungen nachzuwirken pflegt oder nicht. Ich bin zweifelhaft, ob ich sie mir immer mit dem Honigtopfe in der Hand als halbe Bezahlung oder vielmehr sehr abgemessen denkenWeiterlesenAuf Schücking kann ich mich nicht verlassen

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