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Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Alles nur Wind vor der Hoftür!

(…) Nun in Eil zwei Zeilen Antwort auf Ihren Brief, der mich natürlich aufs unangenehmste überraschen mußte. Ich habe ihn gestern abend erhalten, heute früh meinen Bruder herüber bitten lassen und schicke Ihnen jetzt statt aller Auseinandersetzung in die Kopie des Briefs, den derselbe soeben beendet und an Herrn Hüffer geschickt hat; wollen Sie dieselbe gefälligst vorläufig der Cottaischen Buchhandlung mitteilen, so wird die Sache dadurch ohne weitere Weitläufigkeiten erklärt und zugleich die Buchhandlung aller Sorge enthoben werden. Ich bitte, daß Sie derselben mein Bedauern über einen Vorfall ausdrücken wollen, der durch meinen Mangel an Geschäftskenntnis herbey geführt worden ist. Übrigens muß ich auch so anständiges Lehrgeld bezahlen, daß mir in Betracht dessen ein durchaus unwillkürliches und bey einem FrauenzimmerWeiterlesenAlles nur Wind vor der Hoftür!

… ob Du etwas gegen die Herausgabe hast?

(…) Ich habe jetzt ein neues Gedicht geschrieben, von der Größe wie das „Hospiz auf dem St. Bernhard“. Es heißt „die Schlacht im Loener Bruch“ und besingt die Schlacht bey Stadtlon, wo Christian von Braunschweig die Jacke voll kriegt. Man findet es besser als meine übrigen Schreibereien, und ich habe einen sehr artigen Brief von Hüffer bekommen, der um den Verlag bittet, ich habe ihm denselben auch zugesagt, falls ich es herausgebe. Ich schrieb dies an Adele Schopenhauer und bekam gleich die Antwort, ich möge das ja nicht tun und keinen obs[k]uren Verleger nehmen, das falle auf das ganze Werk zurück; sie habe einen Verleger für mich in Jena, es war aber zu spät. Wenn es herauskömmt, muß es beyWeiterlesen… ob Du etwas gegen die Herausgabe hast?

Nachwuchs bey Schückings

(…) bekam gleich darauf einen triumphierenden, strahlenden Brief von Schücking, datiert vom 20. Am vorigen Abend um 7 Uhr hatte er einen jungen Sohn bekommen und ist außer sich vor Freude und Hoffart. Er findet das Kind jetzt schon wunderschön, schreibt, es gleiche Luisen, habe schwarze Löckchen mitgebracht, und sie hätte ihm gleich nach dem Bade einen Scheitel gemacht. Es sei groß, dick und fett, habe lange Hände, Füße und Ohren, werde somit in die baumlangen Galls schlagen, und er sei der einzige von allen seinen schriftstellernden Freunden, der einen Jungen habe, und noch dazu so einen Staatskerl! Was ihm gewiß schrecklich viel Neid zuziehn werde. Er verlangt auch, ich solle sogleich ein Gedicht an das Kind machen. Kurz, erWeiterlesenNachwuchs bey Schückings

Dem Glücke nachschieben

Werden Sie meiner auch immer gedenken, Philippa? Auch wenn wir auf längere Zeit getrennt würden? Ich weiß, daß ich Sie nie vergessen, Ihnen immer schreiben und, wenn Sie nur nicht gar zu weit von meinem Wege verschlagen werden (etwa nach Wien, London et cet.), Sie auch immer aufsuchen und ein paar Tagereisen nicht achten werde. Ihre Liebe ist mir ein frischer, wohltätiger Strahl in meinem abnehmenden Leben; bewahren Sie mir dieselbe so getreulich, wie ich Ihnen die meinige bewahren werde, so kann es nicht fehlen, daß ein fester Wille von beiden Seiten uns auch wieder zusammenführt. … Wie ist Ihnen alles so sehr gelungen, Handzeichnungen, Gedicht und Komposition! Ach, Sie wissen selbst noch nicht, welche Grundlage zukünftigen friedlichen Glückes SieWeiterlesenDem Glücke nachschieben

Not und Wucher

(…) Du taugst zwar ganz und gar nichts, Paulus, und hast mir auf meinen ellenlangen Brief von Meersburg auch nicht eine Silbe geantwortet. Dennoch schicke ich Dir meine Gedichte, weil Du sonst doch immer ein braver Paulus gewesen bist und ich nicht denken kann, daß Du Dich solltest in einen Saulus verkehrt haben, obwohl ich denn doch nicht begreife, weshalb Du mich so ganz und gar ohne Antwort gelassen hast. Ich denke mir, Du warst verdrießlich darüber, daß ich Dir das Leben in Meersburg als so wohlfeil geschildert hatte und es nun, nach meinen Preisangaben, ganz anders heraus kam. Aber wie konnte ich auch vorausahnen, daß im Badenschen sollte ein vollkommenes Mißjahr gewesen sein, während bey uns zulande alles ganzWeiterlesenNot und Wucher

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