Site Overlay

Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Jenny weiß, wo alles liegt

(…) Wenn ich noch etwas von meinen niedlichen Sachen in dem Koffer (mit den bestellten Kleidern) mitbekommen könnte, um meine Zimmer auszuzieren, z. B. das Kästchen von der Thielemann oder eins von meinen schönen Eau-de Cologne-Gläsern, das wäre recht hübsch, doch wenn es nicht ganz gut geht, so ist es ganz einerlei. Aber vor allem muß ich etwas Noten haben (die zwei neuesten Sachen, nämlich die von Caraffa, die Variationen von Rhode verlange ich nicht, denn ich weiß sie auswendig und bin sonst vielleicht gezwungen, sie an jemand, den ich nicht kenne, auszuleihen) und sonst noch etwas, was ich noch nicht recht einstudiert habe, auch das Generalbaßbuch von Onkel Max – und doch ja die Ledwina, woran ich in diesemWeiterlesenJenny weiß, wo alles liegt

… ob Du etwas gegen die Herausgabe hast?

(…) Ich habe jetzt ein neues Gedicht geschrieben, von der Größe wie das „Hospiz auf dem St. Bernhard“. Es heißt „die Schlacht im Loener Bruch“ und besingt die Schlacht bey Stadtlon, wo Christian von Braunschweig die Jacke voll kriegt. Man findet es besser als meine übrigen Schreibereien, und ich habe einen sehr artigen Brief von Hüffer bekommen, der um den Verlag bittet, ich habe ihm denselben auch zugesagt, falls ich es herausgebe. Ich schrieb dies an Adele Schopenhauer und bekam gleich die Antwort, ich möge das ja nicht tun und keinen obs[k]uren Verleger nehmen, das falle auf das ganze Werk zurück; sie habe einen Verleger für mich in Jena, es war aber zu spät. Wenn es herauskömmt, muß es beyWeiterlesen… ob Du etwas gegen die Herausgabe hast?

Nach Meersburg!

Mein lieb lieb Lies! Ich wage es, einen Brief an Sie anzufangen — jeden Tag einige Zeilen, da muß es doch endlich Etwas geben. Mein Gott! wie ist doch in Münster die Trennung der Gesellschaften so groß! Daß auch nicht einer Ihrer Bekannten erfahren hat, wie elend krank ich gleich nach meiner Mutter Abreise geworden bin, und daß nur die äußerste Noth, die allerseitige Ueberzeugung, daß ich in diesem Zustande keinem westphälischen Winter entgegen gehn dürfe, meine nachträgliche Reise, wie alles Nothwendige, auch möglich gemacht hat — denn Sie müssen wissen, daß ich Hülshoff in einem Zustande verlassen habe, wo ich keine halbe Stunde außer dem Bette seyn konnte, ohne ohnmächtig zu werden. Doch gieng die Reise leidlich; hier brachWeiterlesenNach Meersburg!

Mein lederner Reiseroman

(…) Ich machte mich in der letzten Zeit stärker als ich war, um Paulinens Widerstand zu besiegen, die mich nicht begleiten konnte (weil ihr ein junges Mädchen in den Ferien anvertraut war) und mich mit großer Liebe und Sorge entließ; sie hatte Alles getan, mir die Reise zu erleichtern, mir alle Karten für Dampfboote und Eisenbahnen, sogar für den Omnibus bis Freyburg verschafft (diese Anstalten stehn miteinander in Berechnung) und zugleich ein Empfehlungsschreiben vom Direktor der Cölnischen Dampfschiffahrt, was an sämtliche Wagen- und Schiffkondukteure[1]Kondukteur: Schaffner gerichtet, ihnen jede Rücksicht für mich auf die Seele band, so bin ich übergekommen fast so bequem wie in meinem Bette (d. h. bis Freyburg) — die Herrn Kondukteure führten mich immer gleich in denWeiterlesenMein lederner Reiseroman

Sollte das nicht möglich sein, daß Sibylle herüber käme?

(…) Denk Dir Mama, mit Deinem letzten Briefe zugleich bekam ich einen von Johannes, der mir vorschlug, mit ihm auf dem Dampfboot bis Wesel, und dann mit einem Hauderer[1]Hauderer: Lohnkutscher weiter zu Euch zu kehren — ich kriegte in dem Augenblick ein solches Verlangen nach Haus, daß ich es beynahe getan hätte, so wenig schicklich es mir auch selber vorkam, aber die armselige Mertens hatte kaum ein Wort davon gehört, als sie so erbärmlich anfing zu weinen, daß ich per compagnie mit daran kam und ihr versprach nicht eher zu gehn, bis sie sich wenigstens einigermaßen erholt hätte. Das kann nun noch immerhin einige Wochen dauern. Das arme Thier! Ich wollte, sie könnte mich nachher begleiten und ein paar WochenWeiterlesenSollte das nicht möglich sein, daß Sibylle herüber käme?

Copyright © 2025 Nach 100 Jahren. All Rights Reserved. |  by John Doe
Nach 100 Jahren
Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.