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Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Nein, alter Junge!

Wie hast Du, lieber Bruder, nur einen Augenblick denken können, ich sähe dein Bestreben, mich über meine Apprehensionen wegzubringen und dadurch meine Genesung zu beschleunigen, für einen Mangel an Teilnahme an! Nein, alter Junge, so verkehrt kann ich mein Lebtage nicht werden; ich sah deine Absicht recht gut ein, fand auch wohl, daß Du Mitleid mit meinen wirklichen Leiden hattest, obwohl Du sie für ungefährlicher hieltest als ich. Ich bin denn nun hier in den Händen desselben geschickten Arztes, der Jenny so gut hergestellt und von dessen Arznei Mama bey ihrem letzten Herzklopfen große Linderung verspürt hat – zwei Dinge, die mir allerdings Zutrauen einflößen. Ich habe auch schon zwei Flaschen Medizindreck herunter, und mehrere fatale Umstände, z. B. dasWeiterlesenNein, alter Junge!

Recherche zum „Hospiz“: Ist das Schneehuhn dort heimisch?

(…) Ich habe dir unser Rüschhaus schon öfters beschrieben. Du weißt, daß der Raum beschränkt, unsre ganze Lebensweise höchst einfach ist. Kennte ich mein Minchen nicht so genau, ich dürfte gar nicht sie einzuladen wagen. Aber nun weiß ich, daß ich es darf, und meine noch wohl gar, Du würdest Geschmack an unsrer Art zu sein finden. Meine Mutter und Schwester sind den ganzen Sommer hindurch abwesend gewesen, zu Bökendorf nämlich, und ich erwarte sie morgen zurück. Ich dachte in dieser Zeit recht viel zu arbeiten, vor allem zu schreiben, aber, wie man zu sagen pflegt, Gott und gute Leute haben mir drüber weggeholfen, d.h. Gott hat mir Augenschmerzen geschickt, und recht gute liebe Leute, nämlich die Schwester und NièceWeiterlesenRecherche zum „Hospiz“: Ist das Schneehuhn dort heimisch?

Ich bin jede Stunde bereit

Mein liebes theures Lies! Es ist Ihnen beym Anblicke dieser Zeilen wohl zu Muthe, als hörten Sie eine Stimme aus der andern Welt. So schlimm ist es indessen nicht; ich bin lebendig und leide wenig, aber schwach, schwach! Jetzt ist es fast ein Jahr, daß ich meine Spiegeley nicht anders verlasse, als um bis zur grünen Bank auf dem Hofe zu schleichen. Mein Gehen ist so gut wie gar nichts mehr. Schreiben bringt mich nach wenigen Zeilen einer Ohnmacht nahe. Lesen darf ich nur mit großer Vorsicht ab und zu ein kleines Gedichtchen, oder einen kurzen Zeitungsartikel. Im übrigen ist mein Schlaf, wenn nicht gut, doch zur Notdurft hinreichend, Appetit dito; fieberhafte oder schmerzliche Zustände nicht vorhanden; Stimmung heiter; AussehenWeiterlesenIch bin jede Stunde bereit

Herumwalzen auf den Cölner Bällen

(…) Es geht mir hier übrigens sehr gut. Cöln ist im Winter äußerst angenehm. Ich habe einige Bälle besucht, wo ich aber den Leuten den Aberglauben, daß ich von wegen meiner subtilen Figur gut tanzen müsste, gelassen habe, nämlich dadurch, daß ich gar nicht getanzt habe, als allenfalls einmahl herumgewalzt. Die Bälle sind hier äußerst brillant, selbst das gewöhnliche Lokal ist sehr groß, und am Karneval-Montag wurde auf dem Kaufhause, genannt der Gürzenich, getanzt, wo mehrere tausend Menschen auf der Redoute waren. Es war wieder ein großer Aufzug wie in den vorigen Jahren. Der König Karneval hatte sich eine Braut aus dem Monde geholt. Ich werde Dir die ganze Sache einmahl mündlich erklären, schriftlich ist es nicht gut möglich. AberWeiterlesenHerumwalzen auf den Cölner Bällen

Sie sind also Bräutigam …

(…) Sie sind also Bräutigam, und zwar einer höchst wahrscheinlich sehr guten und ganz gewiß höchst liebenswürdigen Braut, die nach Ihrer Beschreibung wirklich grade das zu besitzen scheint, was zu Ihrem innern Glück und äußeren Wohle notthut, und wonach mein Auge lange ängstlich für Sie umher gesucht hat. Nun, Gott segne Sie und gebe Ihnen alles Glück, was Ihr Herz so reichlich verdient! Wenn meine Wünsche für Sie nur erfüllt werden, dann will ich auch nicht zanken, daß Sie meinen warmen, angstvollen Rat, wie gewöhnlich, mit aller Hochachtung beyseite geschoben und dem Schicksal den Handschuh gradezu ins Gesicht geworfen haben. Jetzt bittet Dein Mütterchen Dich aber noch einmahl, und es ist die letzte Bitte, von deren Erfüllung noch vieles abhängenWeiterlesenSie sind also Bräutigam …

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