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Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Ich bin hier aufgewachsen bin und somit so sehr Herrin meines Stoffes wie keines andern

(…) Die vielfachen, ich möchte fast sagen ungestümen Bitten Malchen Hassenpflugs haben mich bestimmt, den Zustand unseres Vaterlandes, wie ich ihn noch in frühester Jugend gekannt, und die Sitten und Eigentümlichkeiten seiner Bewohner zum Stoff meiner nächsten Arbeit zu wählen. Ich gestehe, daß ich mich aus freien Stücken nicht dahin entschlossen hätte, denn für erst ist es immer schwer, Leuten vom Fach zu genügen, und in dieser Sache ist jeder Münsterländer Mann vom Fach. Ich erinnere mich, daß einst ein sehr natürlich geschriebenes Buch in einer Gesellschaft vorgelesen wurde, die einen Soldaten, einen Forstmann, einen Gelehrten und einen Diplomaten in sich schloß; jeder war entzückt über alles, mit Ausnahme der Stellen, die jedes Fach betrafen. Der Soldat fand Schnitzer inWeiterlesenIch bin hier aufgewachsen bin und somit so sehr Herrin meines Stoffes wie keines andern

Levin braucht ein Zeugnis

Ew. HochwohlgeborenWerden über meine Kühnheit erstaunen, daß ich es so gradezu wage, Ihnen zu schreiben. Die Sache betrifft jedoch unsern guten Schücking, für den Sie sich ja ebensosehr interessieren als ich selbst. Mein Ihnen bekanntes Vorhaben mit Hassenpflug ist nämlich mißlungen, durch den Umstand, daß dieser längere Zeit von Luxemburg abwesend war, um seine sowohl öffentlichen als Privatangelegenheiten in Sigmaringen zu ordnen und beendigen, so daß er meinen Brief erst jetzt, bey seiner Rückkehr, vorgefunden, nachdem die nachgesuchte Stelle längst besetzt war. Ob Hassenpflug nun späterhin etwas für Schücking tun wird, bleibt dahingestellt. Ich habe allerdings einigen Grund, es zu hoffen, doch könne dieses vielleicht erst nach Jahren eintreten, und unser Freund bedarf schnellerer Hülfe, wenn seine Gesundheit nicht zugrundWeiterlesenLevin braucht ein Zeugnis

Deutsches Erschauern

(…) Der Deutsche legt (…) (wenigstens die Neueren) gewöhnlich Etwas von ihm nur halb Bezweifeltes zum Grunde – Etwas, das ihm beym Erzählen mit einem Schauer überrieselt hat, und dieser Schauer, dieses Schwanken zwischen – geistigen Einfluß? – unerklärte Naturkraft? – unabsichtlicher Täuschung? – läßt er auch über seine Leser herrieseln. – Hier ist unser Reich, was wir nur mit den Engländern und den Schotten theilen. (…)

Ich kann jetzt wohl daran denken, ins Cölner Feuilleton zu schreiben

(…) Marggraf hat eine Sammlung politischer Lieder herausgegeben und meine „Warnung an die Weltverbesserer“ darin aufgenommen; so muß ich armes loyales Aristokratenblut da zwischen Herwegh, Hoffmann von Fallersleben et cet. paradieren. Freiligrath und Geibel sind aber auch darin, so gibt’s doch noch gute Gesellschaft. Der Redakteur des Feuilletons der Cölner Zeitung, Püttmann, trägt Elisen bey Gelegenheit der Übersendung einiges Honorars die Bitte vor, daß, da sie mich vielleicht persönlich kenne, sie doch suchen möge, mich zu seinen Gunsten dem „Morgenblatt“ abwendig zu machen, und zählt, um mich zu reizen, seine neuen berühmten Mitarbeiter her: Freiligrath, Geibel, Gutzkow, König, Marggraf etcet. Ich kann jetzt wohl daran denken, ins Cölner Feuilleton zu schreiben; hätte ich nur die Abschrift für Cotta fertig! DochWeiterlesenIch kann jetzt wohl daran denken, ins Cölner Feuilleton zu schreiben

Mama ist eine anstrengende Patientin

(…) Wir erwarten jetzt Jenny bald zurück, Werner, mein Bruder nämlich, ist vorgestern abgereist, um sie selbst von Bökendorf abzuholen — ich fürchte nur, man wird ihn dort aufhalten, was mir eigentlich gar nicht recht war, denn Jenny ist hier höchst nötig, erstlich für ihre Blumen, die in dem kalten feuchten Wetter eher zurück als vorwärts wachsen — Mama würde sich die Haare ausreißen, wenn sie es sähe, aber sie sitzt schon seit drei Wochen in der Stube und laborirt an einer Fußwunde, die zwar nicht sehr böse ist, aber doch auch nicht ganz besser werden will, und das ist eigentlich der Hauptgrund, weshalb ich Jennys Zurückkunft kaum erwarten kann, denn Mama wär längst kuriert, wenn ich nur etwas Succurs[1]Succur:WeiterlesenMama ist eine anstrengende Patientin

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