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Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Geheime Briefe

(…) Ich gäbe viel darum, liebes Herz, wenn Sie grade dieses Mal echt offen und ausführlich geschrieben hätten, ganz wie zu Ihrem Mütterchen; denn ich sitze hier seit sechs Wochen mutterseelen allein, und weder Hahn noch Huhn kräht nach den Briefen, die ich bekomme, und mich verlanget so nach einem recht langen, warmen, lieben; aber das konnten Sie freylich nicht wissen, das erste nämlich. . (…) Daß Briefe an mich erbrochen würden, ist fortan gar keine Gefahr mehr vorhanden, selbst wenn ich grade abwesend sein sollte; aber ich wünsche dennoch dringend sie allein zu bekommen, um nicht genötigt zu sein sie vorzulesen, wo man dann, noch unvertraut mit dem Inhalte, beym Übergehen so leicht ungeschickt stockt, was allerlei Fatalitäten nachWeiterlesenGeheime Briefe

Es geht hier wie in Münster, alle Leute schenken mir etwas

Ich habe an Mama und Werner geschrieben, und so sollst Du, alter lieber Hans, auch nicht so ganz leer ausgehn. Wenn mir auch nur noch Zeit für ein paar Zeilen bleibt; manches, was eigentlich für Dich gehört, z. B. über Blumen, die ich gern für die Mertens hätte, steht schon in dem langen Briefe an Mama, den, leider, der Professor Vogelsang mitnimmt — ich wollte ich hätte ihn noch, so gäbe ich ihn jetzt an Johannes — aber Vogelsang that, als ob er zwei Tage früher als Johannes abreiste, und da Mama eilig auf meine Antwort war, so gab ich sie ihm mit, — nun erfahre ich, daß er noch hier ist — erst heute mit Johannes abreist, und nichtWeiterlesenEs geht hier wie in Münster, alle Leute schenken mir etwas

Dem Glücke nachschieben

Werden Sie meiner auch immer gedenken, Philippa? Auch wenn wir auf längere Zeit getrennt würden? Ich weiß, daß ich Sie nie vergessen, Ihnen immer schreiben und, wenn Sie nur nicht gar zu weit von meinem Wege verschlagen werden (etwa nach Wien, London et cet.), Sie auch immer aufsuchen und ein paar Tagereisen nicht achten werde. Ihre Liebe ist mir ein frischer, wohltätiger Strahl in meinem abnehmenden Leben; bewahren Sie mir dieselbe so getreulich, wie ich Ihnen die meinige bewahren werde, so kann es nicht fehlen, daß ein fester Wille von beiden Seiten uns auch wieder zusammenführt. … Wie ist Ihnen alles so sehr gelungen, Handzeichnungen, Gedicht und Komposition! Ach, Sie wissen selbst noch nicht, welche Grundlage zukünftigen friedlichen Glückes SieWeiterlesenDem Glücke nachschieben

Alles andre ist fortan nur Zugabe

(…) Lachen Sie nicht über die wahrscheinlich ungehörige Aufschrift dieses Briefes, mein guter Levin; Sie haben vergessen, mir Ihre Augsburger Adresse zu geben, und da ich nicht denken kann, daß nach so kurzem Aufenthalte der „Levin Schücking“ allein ausreichen sollte, muß ich versuchen, ob der „Redakteur“ mir durchhilft. Warum ich Ihnen so lange nicht geschrieben? Liebes Kind, zwischen Ihren zwei ersten und dem letzten Briefe liegen zwei Reisen, zwei Krankheiten und Geschäfte so ernster und anhaltender Art, wie ich nie daran gewöhnt und deshalb doppelt ungeschickt und von ihnen beschwert war. Nehmen Sie dazu, daß ich schweren Herzens Sie an der Katastrophe Ihres Schicksals sah, mit dem Gefühl, bey meiner durchaus oberflächlichen Kenntnis aller äußern und innern Verhältnisse, kein WortWeiterlesenAlles andre ist fortan nur Zugabe

Ich hoffe Gutes von dem Buche

(…) Wissen Sie wohl, Professorchen, daß ich jetzt ernstlich willens bin, ein ellenlanges Buch im Geschmacke von Bracebridgehall auf Westfalen angewendet zu schreiben, wo auch die bewußte Erzählung von dem erschlagenen Juden hineinkömmt? Das Schema zum ersten Teile, Münsterland betreffend, habe ich schon gemacht, und das ist für mich ein großer Schritt, denn eben dies Ordnen und Feststellen der wie Ameishaufen durcheinander wimmelnden Materialien macht mir immer zumeist zu schaffen, und habe ich das überwunden, geht’s in der Regel sehr schnell. Nun aber ist mir mit meiner Grippe und Appendix vorläufig ein Schlagbaum vorgefallen, und ich muß mich gedulden oder vielmehr ungedulden, denn nun ich mal angefangen, brennt’s mir wie auf den Nägeln, und ich möchte lieber Tag und NachtWeiterlesenIch hoffe Gutes von dem Buche

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