Site Overlay

Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Lassen Sie sie nichts Schweres heben

(…) Lieber Levin, Sie sehen also jetzt der allerwichtigsten Veränderung Ihres häuslichen Lebens entgegen; ich freue mich herzlich darüber und weiß, daß es grade für Sie ein unbeschreiblich festes Band an Frau und Haus sein wird. Jetzt geht erst das rechte Glück an und bringt freylich auch erst die rechten Sorgen mit, die aber noch niemand mit dem Glücke zugleich hätte los sein mögen. Es wäre ein Wunder, wenn die in Ihrer Familie ohnedies schon erbliche Poesie jetzt nicht doppelt aufschießen sollte. Sechs schriftstellernde Schückinge gibt es schon, Ihre Eltern, Sie und Luise, Alfred und Pauline; das wird werden wie bey den Grafen von Reuß, „Schücking XVII.–XVIII.“ Hüten Sie Luisen jetzt nur wie Ihren Augapfel; Sie müssen bedenken, daß sieWeiterlesenLassen Sie sie nichts Schweres heben

Eine grandiose Grundbesitzerin

(…) Jetzt muß ich Ihnen auch sagen, daß ich seit acht Tagen eine grandiose Grundbesitzerin bin. Ich habe das blanke Fürstenhäuschen, was neben dem Wege zum Frieden liegt – doch dort waren Sie nicht, aber man sieht es gleich am Tore, wenn man zum Figel geht – nun, das habe ich in einer Steigerung, nebst dem dazugehörendem Weinberge, erstanden. Und wofür? Für 400 Reichstaler. Dafür habe ich ein kleines, aber massiv aus gehauenen Steinen und geschmackvoll aufgeführtes Haus, was vier Zimmer, eine Küche, großen Keller und Bodenraum enthält, und 5000 Weinstöcke, die in guten Jahren schon über zwanzig Ohm Wein gebracht haben; es ist unerhört! Aber keiner wollte bieten, dieses unglückliche Jahr bringt nur Verkäufer hervor. Gottlob ist’s kein armerWeiterlesenEine grandiose Grundbesitzerin

Schücking schreibt nur flüchtig

(…) Denke nicht miserabel von mir, bestes Herz, weil ich deinen lieben freundlichen Brief mit dem mir überaus wertem Geschenke so lange unbeantwortet gelassen habe. Es ist seitdem allerlei über mich gekommen, Krankheit, Reisen, und (worüber du lachen wirst) ein wahrer babylonischer Turmbau von Geschäften. Ich sitze hier — oder vielmehr ich sitze nirgends, sondern bin in einem Rennen und Fahren, da wir genötigt sind ,unter nicht weniger als neun Orte unsern hiesigen Aufenthalt zu verteilen. Hier wohnt der Onkel Fritz, in Bökendorf Sophie und Karl, in Vörden Guido, in Hinnenburg die alten Asseburgs, in Haynhausen die jungen, in Brede Ludowine, in Herstelle Zuidtwicks, in Wehren Tante Metternich, und in Erpernburg Brenkens. Du kannst denken, wie wir gevierteilt werden! DabeyWeiterlesenSchücking schreibt nur flüchtig

Alles nur Wind vor der Hoftür!

(…) Nun in Eil zwei Zeilen Antwort auf Ihren Brief, der mich natürlich aufs unangenehmste überraschen mußte. Ich habe ihn gestern abend erhalten, heute früh meinen Bruder herüber bitten lassen und schicke Ihnen jetzt statt aller Auseinandersetzung in die Kopie des Briefs, den derselbe soeben beendet und an Herrn Hüffer geschickt hat; wollen Sie dieselbe gefälligst vorläufig der Cottaischen Buchhandlung mitteilen, so wird die Sache dadurch ohne weitere Weitläufigkeiten erklärt und zugleich die Buchhandlung aller Sorge enthoben werden. Ich bitte, daß Sie derselben mein Bedauern über einen Vorfall ausdrücken wollen, der durch meinen Mangel an Geschäftskenntnis herbey geführt worden ist. Übrigens muß ich auch so anständiges Lehrgeld bezahlen, daß mir in Betracht dessen ein durchaus unwillkürliches und bey einem FrauenzimmerWeiterlesenAlles nur Wind vor der Hoftür!

Nichts zu befürchten

(…) Ich schreibe jetzt zuweilen an der Ledwina, die gut werden wird, aber so düster, daß mich zuweilen das Abschreiben daran jedesmal sehr angreift; starkes Arbeiten ist mir überhaubt sonst sehr erleichternd. Nach der Stimmung der geistlichen Lieder darfst Du meine jetzige nicht beurtheilen, die gottlob viel anders und heller ist; vorzüglich ist das Lied am Gründonnerstage zu einer Zeit, wo sehr heftige Kopfschmerzen mir zuweilen eine solche Dumpfheit zuzogen, daß ich keine Geisteskräfte der Zerrüttung nahe glaubte, unter den schrecklichen Gefühlen geschrieben; jetzt bin ich überzeugt, daß ich nichts dergleichen zu befürchten habe. (…) O Gott, ich kann nicht bergen Wie angst mir vor den Schergen Die du vielleicht gesandt In Krankheit oder Grämen Die Sinne mir zu nehmenWeiterlesenNichts zu befürchten

Copyright © 2025 Nach 100 Jahren. All Rights Reserved. |  by John Doe
Nach 100 Jahren
Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.