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Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Die treuen Thielmanns

(…) Dass Werner krank gewesen ist, wußte ich schon ziemlich lange durch Briefe von Cöln, habe es jedoch nicht eher erfahren, bis er schon ganz wieder hergestellt war, es freut mich aber außerordentlich zu erfahren, daß der junge Thielemann so freund mit ihm ist. Wir haben doch wirklich überhaubt getreue und aufrichtige Freunde an Thielemanns, und ich will nicht leugnen, daß mir ihre Entfernung wahrhaft hart fällt, sie hat mir vor etwa vier Wochen geschrieben, und ich hätte ihr längst geantwortet, wenn sich nicht gleich nachher die fatale Äquinoktials[1]Tag- und Nachtgleiche-Krankheit eingestellt hätte, wo ich in starken drey Wochen durchaus nicht schreiben und lesen sollte.(…)  [+] [−] References ↑1 Tag- und Nachtgleiche

August weiß sich nicht zu benehmen

(…) meines Onkels Werner kleines Töchterchen soll ein wahrer kleiner Engel sein, ich kenne es noch nicht, da ich seit sechs Jahren nicht in Bökendorf gewesen bin, um das Zusammensein mit meinem Onkel August Haxthausen zu vermeiden, dem ich, aus hinlänglichen Gründen, nicht eben gar zu hold bin, und dem es zu sehr an Takt gebricht, um, bey einem gespannten Verhältnisse, sich einigermaßen anständig zu benehmen. Ich habe Proben davon! Indessen kann mir all mein Hüten zu nichts helfen, denn Jenny hat mir die angenehme Nachricht gegeben, daß der August einen Teil dieses Winters in Münster zuzubringen gedenkt — ich möchte lieber auf der Stelle hundert Taler bezahlen! (…)

Anderer Leute Geheimnisse

(…) Was ist dieses aber von wegen Carl? — ich habe es von Werner erfahren, und mich halb tot darüber gewundert, — den habe ich grade für den Unversöhnlichsten gehalten! — es ist aber sehr gut, daß er es weiß! — du weißt wohl was ich meine. — ich mag nicht gern über andrer Leute Geheimnisse schreiben. Solltest du etwa noch nicht wissen, wie dein Bruder Clemens hinter sämtliche Geschichten gekommen ist, so will ich es dir berichten, — ich habe es von Werner, dem er es selbst erzählt hat. — Wie wir nach Hamm waren, hatte ich meine kleinen Briefe von Anna Ferdinand aufzuheben gegeben, der ist in der größten Not, wo er sie sicher genug verstecken soll, undWeiterlesenAnderer Leute Geheimnisse

Ich hoffe, Sie sind vorsichtig mit meinen Briefen

(…) sie [Amalie Hassenpflug] hat mich lange warten lassen, und die Freude war groß bey der Ankunft – sie ist doch gar lieb und schön! Mir war ordentlich wunderlich zu Mute, als sie die Treppe hinauf kam, und ich das stolze noble Gesichtchen immer deutlicher erkannte, was in diesem Augenblicke, durch eine Bewegung der Liebe und Freude schöner war als je. Wir gingen auf meine Stube, und traten zusammen vor den Spiegel, weil sie ihr Haar ordnen wollte, ich fuhr beschämt zurück, so miserabel nahm ich mich neben ihr aus, ich sagte ihr dies auch, und sie antwortet, noch weinend vor Freude, „Du bist wohl toll! ich denke eben, wie garstig ich neben dir aussehe!“ – so blind macht dieWeiterlesenIch hoffe, Sie sind vorsichtig mit meinen Briefen

Die Folgen einer Verwechslung

(…) Wir haben binnen wenigen Monaten viel Angst ausgestanden, doch ist gottlob nur ein Schlag niedergefallen: wir haben den guten Onkel Fritz Haxthausen verloren, ein recht betrübender Verlust, jedoch einer, wie viele im Leben vorkommen und womit man sich abfinden muß. Aber daß Mama und ich, seine einzigen Pfleger – denn er war zuletzt hier in Münster – zwey Monate voraus wußten, er sterbe an Magenkrebs und werde wahrscheinlich zuletzt verhungern, das war sehr hart und überstieg zuweilen, wenn er so geduldig und voll Hoffnung war, wirklich unsre Kräfte. Der Himmel ließ es nicht zum Aeußersten kommen, ein Schlagfluß[1]Schlagfluss: Schlaganfall trat früher hinzu. Wohl ein Glück, aber doch ein mit vielem Schrecken verbundenes. Seitdem – auch schon früher – warenWeiterlesenDie Folgen einer Verwechslung

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