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Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Der Prinz interessiert mich nicht

(…) Cöln ist halb verrückt über den Prinzen Wilhelm und seine Frau, die es jetzt in seiner Mitte hat, aber das sind Sachen, die mich nicht interessieren. Im Karneval gehn Clemens und Pauline nach Cöln, ich werde mich aber hübsch zu Haus halten, es kostet nur Geld, und ich habe gar kein Verlangen danach. (…)

Am besten ist’s, Du verbrennst ihn

(…) Ich werde in Zukunft in die Briefe an Dich immer ein loses Blatt einlegen, um darauf zu schreiben, was nicht jedermann lesen soll. Denn ich weiß wohl, daß Mama sie der ganzen Welt vorlesen wird, nicht allein die an sie, sondern auch die an Dich, und daß es sie verdrießen würde, wenn Du sie ihr verweigertest. Ich sehe ja, wie es mit Deinen Briefen geht, und Du hast ganz recht, daß Du so vorsichtig schreibst; aber an mich hättest Du immer gleich ein Blatt einlegen können; und jetzt kannst Du mir schreiben was Du willst; ich zeige Deine Briefe niemandem und erzähle nur etwas daraus. (…) NB. verbrenne diesen Brief doch oder lege ihn gut fort; es steht soWeiterlesenAm besten ist’s, Du verbrennst ihn

Je lieber Sie mir werden, je mehr schäme ich mich, es Ihnen zu sagen 

(…] Aber, lieb Herz, was schreiben Sie mir von der Möglichkeit einer Trennung! Glaubte ich es, so würde mir todangst; indessen haben Sie dies so oft, gottlob umsonst, gefürchtet, daß der Gedanke gar nicht bey mir haften will. Warum sollte R[üdiger] vom neuen Oberpräsidenten (den wir noch nicht mal erraten können) zurückgesetzt werden? Von einer Spannung zwischen R[üdiger] und Devigneau haben Sie mir freylich schon früher gesagt, aber übrigens ist die allgemeine Stimme so für R[üdiger]. Ich habe seiner, sowohl was Charakter als Kenntnisse und Fleiß anbelangt, nie anders als mit ausgezeichneter Achtung erwähnen hören (und ich bin oft in diese Gelegenheit gekommen), so daß ich meine, Devigneau kann es nicht wagen, einen so allgemein geschätzten und langverdienten Mann zuWeiterlesenJe lieber Sie mir werden, je mehr schäme ich mich, es Ihnen zu sagen 

Deutsches Erschauern

(…) Der Deutsche legt (…) (wenigstens die Neueren) gewöhnlich Etwas von ihm nur halb Bezweifeltes zum Grunde – Etwas, das ihm beym Erzählen mit einem Schauer überrieselt hat, und dieser Schauer, dieses Schwanken zwischen – geistigen Einfluß? – unerklärte Naturkraft? – unabsichtlicher Täuschung? – läßt er auch über seine Leser herrieseln. – Hier ist unser Reich, was wir nur mit den Engländern und den Schotten theilen. (…)

Wohl von keiner Person in meinem Leben bekam ich soviel Unangenehmes zu hören

(…) Aber nun sag mir, lieb Herz, wie lange denkst du denn in Bonn zu bleiben? Und überhaubt, wohin deinen Stab jetzt zu setzen? Nach Cassel kannst du jetzt schwerlich; die Brede ist zu nah bey Hinnenburg. Am Ende bleibst du den Winter in Bonn? Das wäre sehr vernünftig. Bonn ist höchst angenehm. Ich wette aber, du wirst dann noch gut mit Adele. Oder doch nicht, sie zieht ja ganz fort! Daran dachte ich nicht. Hör, Sophie, du hast ein Gedächtnis wie ein Sieb, sonst hättest du dich erinnert, was ich dir über Adele gesagt: daß jedermann die Mutter lieber hat, Adele vielmehr ganz widerlich gefunden wird, auch widerlich ist, und ich sie sehr lange nicht habe ausstehen können, daßWeiterlesenWohl von keiner Person in meinem Leben bekam ich soviel Unangenehmes zu hören

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