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Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Im Auftrag

Meine Schwester, die Ihnen selbst schreiben wollte, aber sich seit einigen Tagen durch Einfluß des Äquinoktiums zu unwohl dazu befindet, läßt sie bitten, ihr doch zu sagen, was es für eine Bewandtnis mit den zehn oder zwölf Gedichten hat, die Sie Ihnen für das „Morgenblatt“ mitgegeben, da jetzt, nach drei Monaten, noch nicht ein einziges davon erschienen ist. Sie glaubt daraus schließen zu müssen, daß Cotta ihnen entweder die Aufnahme verweigert hat oder Sie aus irgendeinem Grunde es sonst nicht passend gefunden haben ihm dieselben fürs „Morgenblatt“ zu geben. In diesem Falle wünscht sie sie dann einem der andern Blätter zu geben, und läßt Sie deshalb um Nachricht hierüber bitten, aber womöglich mit umgehender Post, da sie spätestens am nächstenWeiterlesenIm Auftrag

Levin braucht ein Zeugnis

Ew. HochwohlgeborenWerden über meine Kühnheit erstaunen, daß ich es so gradezu wage, Ihnen zu schreiben. Die Sache betrifft jedoch unsern guten Schücking, für den Sie sich ja ebensosehr interessieren als ich selbst. Mein Ihnen bekanntes Vorhaben mit Hassenpflug ist nämlich mißlungen, durch den Umstand, daß dieser längere Zeit von Luxemburg abwesend war, um seine sowohl öffentlichen als Privatangelegenheiten in Sigmaringen zu ordnen und beendigen, so daß er meinen Brief erst jetzt, bey seiner Rückkehr, vorgefunden, nachdem die nachgesuchte Stelle längst besetzt war. Ob Hassenpflug nun späterhin etwas für Schücking tun wird, bleibt dahingestellt. Ich habe allerdings einigen Grund, es zu hoffen, doch könne dieses vielleicht erst nach Jahren eintreten, und unser Freund bedarf schnellerer Hülfe, wenn seine Gesundheit nicht zugrundWeiterlesenLevin braucht ein Zeugnis

Eine grandiose Grundbesitzerin

(…) Jetzt muß ich Ihnen auch sagen, daß ich seit acht Tagen eine grandiose Grundbesitzerin bin. Ich habe das blanke Fürstenhäuschen, was neben dem Wege zum Frieden liegt – doch dort waren Sie nicht, aber man sieht es gleich am Tore, wenn man zum Figel geht – nun, das habe ich in einer Steigerung, nebst dem dazugehörendem Weinberge, erstanden. Und wofür? Für 400 Reichstaler. Dafür habe ich ein kleines, aber massiv aus gehauenen Steinen und geschmackvoll aufgeführtes Haus, was vier Zimmer, eine Küche, großen Keller und Bodenraum enthält, und 5000 Weinstöcke, die in guten Jahren schon über zwanzig Ohm Wein gebracht haben; es ist unerhört! Aber keiner wollte bieten, dieses unglückliche Jahr bringt nur Verkäufer hervor. Gottlob ist’s kein armerWeiterlesenEine grandiose Grundbesitzerin

Ich spanne Stricke an für den Schützling Levin

(…) Was sagen Sie dazu, daß ich Ihrem Manne schreibe? So geht’s, Elise, wenn man zu arglos ist! Sie tun Ihre frommen Augen lange nicht weit genug auf. Warum lassen Sie so gefährliche junge Personen in Ihr Haus? (…) Aber ernstlich, liebes Herz, geben Sie den einliegenden Brief Ihrem Herren Gemahle, er betrifft unseren guten Schücking. Mit Hassenpflug das ist leider nichts. Er hat mein Schreiben erst ganz vor kurzem vorgefunden, als er, nach einer längeren Abwesenheit, zurückkehrte, und war schon vorher längst mit einem Sekretär versehen. Artigkeiten hat er genug geschrieben, sein Brief schwimmt in Freundschaft und Erinnerungen, doch was nutzt mir das? Ich weiß nun zwar, daß er sich Schückings gelegentlich erinnern wird, aber wann? Das könnte dochWeiterlesenIch spanne Stricke an für den Schützling Levin

Gott bewahre mich vor dem Heimweh

(…) Nun hat mein bekannter Äquinoktalhusten[1]Äquinoktium: Tag- und Nachtgleiche, an dem ich leider einige Wochen sehr gelitten, und den meine Schwester noch nicht miterlebt hatte, diese so arg geängstigt, und sie hat der guten Mama einen so argen Floh darüber ins Ohr gesetzt, daß eine Luftveränderung als durchaus nötig für mich erklärt worden ist. Kurz, es ist mal so! Ich reise mit. Und bemühe mich, der Sache die angenehmste Seite abzugewinnen, da mir doch mal die Qual der Wahl nicht geworden ist. Auch soll der Aufenthalt in Meersburg um vieles angenehmer sein als der in Eppishausen, schon des einträchtigen, friedlichen Wohnens unter Glaubensgenossen und im Schutze geordneter Gesetze wegen, was man dort so drückend vermißte, und dann ist diesseits desWeiterlesenGott bewahre mich vor dem Heimweh

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