Site Overlay

Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Jenny verläßt Rüschhaus

(…) Ich hoffe, es geht dir gut, ich bin gewiß davon, denn Laßberg ist sehr gut; sage ihm doch auch, wie sehr ich das anerkenne und daß, wenn Du einmahl weit fort mußt, ich Dich mit niemandem lieber gehn lasse wie mit ihm. Uns hier ist es noch was einsam, das kannst Du denken, aber das viele Reden und Schreiben drüber nützt zu nichts. Ich sehe gottlob, daß Mama ganz fest entschlossen ist, im nächsten Frühling nach Eppishausen zu gehn, d.h. zum Besuch. So werden die paar Monate ja wohl herumgehn; ich muß mir vorstellen, Du wärst so lange bey Malchen oder in Bökendorf; sonst warst Du den Sommer über fort, jetzt den Winter. Ich habe diese Tage über DeineWeiterlesenJenny verläßt Rüschhaus

Hand an keine Silbe!

Ernstlich, Levin, ich erkenne Ihre Güte herzlich an, und sie ist mir gottlob nichts Neues, bin auch jetzt selbst der Ansicht, daß es für alle Parteien am Besten sein möchte, wenn meine Unterhandlungen mit Cotta durch Sie gehen. Laßberg ist hierin mit mir einverstanden; er hat sich anfangs sehr freudig angeboten, und nun kömmt’s ihm wie ein Riesenwerk vor – Sie kennen seine Umständlichkeit, er liest schon seit acht Tagen an dem Manuskripte, und mir kömmt’s vor, als blieb sein Zeichen, eine fladdrige „Karlsruher Zeitung“, die fast mit dem Hefte fortfliegt, immer auf derselben Stelle; und doch sagt er: „Ich beeile mich bestens, aber nachher wollen wir das Ganze etwas umständlicher durchgehn.“ Sie sehn, es wird mir gehn wie denWeiterlesenHand an keine Silbe!

Der einzige, der mir helfen kann

Seit ich zuerst deinen, und dann der lieben Mama Brief erhielt, hat es mir wie ein Stein auf dem Herzen gelegen, daß ich antworten müste, und habe es doch nicht gekonnt, denn ich bin tüchtig krank gewesen und hatte noch dazu meinen Homöopathen nicht, der auf längere Zeit verreißt war. Jetzt ist er seit 14 Tagen da, und sein erstes Pulver hat mir wieder wunderbar gut gethan. Gestern habe ich das zweyte genommen, was mich tüchtig angreift, ich denke, desto besser wirkt es nachher! Liebe Jenny! Du schmähst mich so aus, und es war doch wirklich nicht unvernünftig, daß ich hier blieb, da ich recht gut fühlte, was mir in den Gliedern lag. Glaub nur, ich habe eine tüchtige TourWeiterlesenDer einzige, der mir helfen kann

Dürfte ich jetzt schreiben!

(…) Ich bin jetzt eigentlich hergestellt, aber noch ungeheuer schwach und reizbar, kann noch keine drey Seiten nacheinander lesen, und dieser ist mein erster Brief, an dem ich gewiß schon 14 Tage lang schreibe — Sehn Sie, Lies, daß ich doch immer mehr für Sie tue, als für jeden andern? Aber es ist auch ein miserabler Brief! ein bloßes Krankheitsbulletin! Ich habe gedacht, das Lies hat mich lieb, ängstigt sich um mich, und für dieses Mal sind ihr genaue Nachrichten mit zuletzt beruhigendem Schlüsse lieber als die schönsten Literaria. Übrigens kommen mir dergleichen auch weder zu Ohren noch Gesicht. Lesen darf ich ja noch nicht, habe seit meiner Ankunft (2. Oktober) mein Zimmer nicht verlassen und nehme außer der SalmWeiterlesenDürfte ich jetzt schreiben!

… wir haben die Bornstedt im goldnen Zeitalter gekannt, und sie ist jetzt mindestens zum bronzenen gediehen

(…) Wollen Sie auch von der Bornstedt hören? Ein junger Arzt, Verwandter von Scheiblers, hat die neuesten Nachrichten gebracht. Sie hat sich mit der Tante so schlecht vertragen, daß diese mit Freuden ein anderes Quartier für sie bezahlt und sie dort unterhält. Ihre Stellung ist womöglich noch schlimmer als in Münster, und Paris scheint nicht vorteilhaft gewirkt zu haben. Sie hat dort ein flammenrotes Samtkleid und einige Toques mit Schwungfedern aquiriert, die viel Aufsehn und wenig Beifall erregen, und bricht jede Gelegenheit vom Zaun, zu erklären, ihr Nicolaus sei zwar durch ein schriftliches Eheversprechen an sie gebunden, sie dagegen sei frei und könne jeden andern Antrag annehmen. Entweder ist der Herr Doktor ein Witzbold, dem es auf eine Hand vollWeiterlesen… wir haben die Bornstedt im goldnen Zeitalter gekannt, und sie ist jetzt mindestens zum bronzenen gediehen

Copyright © 2025 Nach 100 Jahren. All Rights Reserved. |  by John Doe
Nach 100 Jahren
Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.