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Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Laßberg muß versöhnt werden

(…) Ich gehe jetzt täglich ins Museum, setze mich auf Deinen Stuhl am Fenster und sehe, was das „Morgenblatt“ bringt. Vorgefunden: erstens Dein Gedicht auf die Meersburg, was mir aber schon eine schöne Verlegenheit zugezogen hat, und zwar eine wohlverdiente, da die Idee, den guten Laßberg nebst Uhland auszumerzen zwar nicht von mir ausgegangen, aber doch approbiert worden ist; und jetzt fiel es mir wie ein Stein aufs Herz: Gott, das sieht ja ganz aus, als ob Levin sich öffentlich seiner schämte, als zu unbedeutend für ein Gedicht; und nun grade im „Morgenblatt“, das Laßberg gleich vor Augen kömmt! Es währte auch nicht lange, so waren die Puppen am Tanz; von allen Seiten wurde dem alten Herrn die schmeichelhafte NachrichtWeiterlesenLaßberg muß versöhnt werden

Bitte um Einschätzung des Verlegers Hüffer

(…) Ich schicke Ihnen ein Stück Briefes, den ich von der Schopenhauer erhalten, mit der Bitte, mir doch sogleich Ihre Ansicht darüber zukommen zu lassen. Ich meinerseits glaube weder von Herrn Hüffer loskommen zu können und noch weniger, daß er für sein höfliches und freiwilliges Anerbieten eine solche Hintansetzung verdient; doch überlasse ich Alles Ihrem besseren Urteil. Hüten Sie sich aber, Sie arglosester und somit unvorsichtigster aller Menschen, diese Zeilen Herrn Hüffer etwa mitzuteilen, die Ausdrücke obskure und geringe Buchhandlung würden ihm schwerlich gefallen, zudem braucht er, falls Sie der Meinung sind, ihm das Manuskript zu lassen, gar nicht zu wissen, daß ich einen Augenblick darüber schwankend sein könnte; so etwas läßt immer einen kleinen Stachel zurück. Die Gründe derWeiterlesenBitte um Einschätzung des Verlegers Hüffer

Jedenfalls sind wir sie los

Allein zu lesenVon der Bornstedt kann ich Dir eine lange Cantelaine erzählen, sie schreibt zuweilen ihrer letzten Hauswirtin, Madame Glaß, und vor 6—8 Wochen kamen lamentable Briefe, „sie sei in Luzern jetzt ebenso melancholisch wie in Münster, die Schweizer seien geldgierige Leute, und die Verwandten ihres Nikolaus türmten Hindernisse auf, er selbst aber halte fest in treuer Liebe“ – gleich darauf ein zweiter Brief – „Es sei ein Familienrat gehalten, und da man heraus gebracht, daß sie kein bestimmtes Einkommen besitze, werde wohl aus der Heurat nichts werden können, und sie nach Münster zurückkommen“ – Du kannst dir den allgemeinen Schrecken nicht denken! Es war wirklich lächerlich! Wo man nur einem Bekannten begegnete, da hieß es gleich „Um Gotteswillen! habenWeiterlesenJedenfalls sind wir sie los

Es ist mir doch so wunderlich, daß ihr fort seid

(…) daß Schonebeck schon seit vierzehn Tagen, und drüber, tot ist, hätte ich fast Dir zu schreiben vergessen, da ich meinte, Du müsstest es schon wissen, — die Meinungen sind geteilt darüber, ob sein Tod nachteilig oder umgekehrt auf die Lage seiner Familie wirken werde — daß er am Meisten verzehrte, ist bekannt, indessen soll das Wenige von Bedung, was noch in seinen Geschäften sich erhalten, auch allein von ihm ausgegangen sein! — Gott lenke Alles zum Besten! — Ich habe, leider, aus Jenny’s Briefe an Lotte gesehn, daß ihr vielleicht noch vier Wochen auszubleiben gedenkt — das ist doch ein bisschen sehr lange — es geht mir zwar hier übrigens recht gut, — aber es ist mir doch soWeiterlesenEs ist mir doch so wunderlich, daß ihr fort seid

Die Höllenehe der Mertens

(…) Adelen habe ich noch nicht schreiben können, und muß erst ihre Adresse durch die Mertens abwarten, da sie grade nach Karlsbad reiste, als ich in Bonn war, und der Mertens diese dann zu schicken versprochen. Ich werde dieser doch in den nächsten Tagen schreiben, da ich einen in Betracht der Umstände sehr langen Brief von ihr erhalten, wenige Tage, nachdem man ihren Mann, der mir in Bonn schon sehr bedenklich vorkam, auf einer kleinen Geschäftsreise morgens tot im Bette gefunden. Sie ist doch sehr erschüttert, und mit Recht, denn sie haben eine wahre Höllenehe geführt, und die Schuld stand ganz zu gleichen Teilen. Vielleicht wird sie jetzt wieder liebenswürdiger, da der wenigstens angebliche Grund zu dem ewigen innern GrimmkochenWeiterlesenDie Höllenehe der Mertens

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