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Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Es geht hier ums ganze Leben!

(…) Schreiben Sie mir gleich, wie Ihnen die Gall gefallen hat; bin ich schon in Abbenburg, so wird mir der Brief doch unmittelbar nachgeschickt. Wir (Elise und ich) sind natürlich äußerst gespannt darauf, und unsre Wünsche und Gebethe werden Sie an jenem Tage begleiten. Gott gebe, daß die Gall ist, wie wir sie uns ausmalen, namentlich Elise: feurig ohne Exaltation, neben ihrem Geiste voll bon sens, und, obwohl glänzend in Gesellschaft, doch ruhig und wohltuend im häuslichen Leben. Lieb Kind, Dein Mütterchen hat carte blanche, zu sagen, was es will, nicht wahr? So bitte ich Dich, wie ich bitten kann, suche die Gall genau zu ergründen, ehe Dein Wort und Urteil unwiederbringlich gefangen sind; es geht hier ums ganze Leben.WeiterlesenEs geht hier ums ganze Leben!

„Hübsche Sächelchen“? Das ist zu arg!

Schon seit anderthalb Monathen ist ihr liebereicher herzlicher Brief in meinen Händen, mein verehrter lieber lieber Freund, und erst heute antworte ich, da ich doch nichts anderes Wichtiges in der Zeit zu thun hatte, und mich gottlob, im Ganzen immer sehr wohl befunden habe, sollte man das nicht unter die Räthsel zählen? — Ach, mein Sprickmann, es ist mir sauer genug geworden, meine Grille mit dem Namenstage durchzusetzen, das heißt, bey mir selbst durchzusetzen, (die keinen Bogen unbeschriebenes Papier sehen konnte, ohne die peinlichste Ungeduld und Sehnsucht, und keine Feder ohne ein magnetisches Zucken in den Fingern zu fühlen) denn den Uebrigen, und besonders meiner lieben Abschreiberinn, der Jenny, war es eben recht, und diese ist auch eben schuld daran,Weiterlesen„Hübsche Sächelchen“? Das ist zu arg!

Das einfältige Abendrot braucht gar nicht mehr durch die Eichen zu scheinen, wenn Sie es nicht mitsehn können

So eben erhalte ich Ihren Brief, da nicht früher Gelegenheit von hier nach Brakel war, und nun bin ich ganz desperat. Mein Gott, was soll ich anfangen, wenn Sie fortgehn! Sie sind mir nun so lange alles in einer gewesen, und ich kann mir gar keinen möglichen Ersatz denken, mag mir auch keinen denken, und will nur in Gottes Namen unter die Eremiten gehn, wenn Sie wirklich fort müssen. Es ist um allen Mut zu nehmen! Aber sollte es nicht noch einmahl ein Schreckschuß sein, wie so manche frühern? Ist Bodelschwings Ernennung denn schon gewiß? Sie schreiben mir so dunkel darüber, daß es mir mehr lautet wie eine schlimme Prophezeiung, die denn doch noch wohl falsch sein könnte. Ich binWeiterlesenDas einfältige Abendrot braucht gar nicht mehr durch die Eichen zu scheinen, wenn Sie es nicht mitsehn können

Nachwuchs bey Schückings

(…) bekam gleich darauf einen triumphierenden, strahlenden Brief von Schücking, datiert vom 20. Am vorigen Abend um 7 Uhr hatte er einen jungen Sohn bekommen und ist außer sich vor Freude und Hoffart. Er findet das Kind jetzt schon wunderschön, schreibt, es gleiche Luisen, habe schwarze Löckchen mitgebracht, und sie hätte ihm gleich nach dem Bade einen Scheitel gemacht. Es sei groß, dick und fett, habe lange Hände, Füße und Ohren, werde somit in die baumlangen Galls schlagen, und er sei der einzige von allen seinen schriftstellernden Freunden, der einen Jungen habe, und noch dazu so einen Staatskerl! Was ihm gewiß schrecklich viel Neid zuziehn werde. Er verlangt auch, ich solle sogleich ein Gedicht an das Kind machen. Kurz, erWeiterlesenNachwuchs bey Schückings

Lassen Sie sie nichts Schweres heben

(…) Lieber Levin, Sie sehen also jetzt der allerwichtigsten Veränderung Ihres häuslichen Lebens entgegen; ich freue mich herzlich darüber und weiß, daß es grade für Sie ein unbeschreiblich festes Band an Frau und Haus sein wird. Jetzt geht erst das rechte Glück an und bringt freylich auch erst die rechten Sorgen mit, die aber noch niemand mit dem Glücke zugleich hätte los sein mögen. Es wäre ein Wunder, wenn die in Ihrer Familie ohnedies schon erbliche Poesie jetzt nicht doppelt aufschießen sollte. Sechs schriftstellernde Schückinge gibt es schon, Ihre Eltern, Sie und Luise, Alfred und Pauline; das wird werden wie bey den Grafen von Reuß, „Schücking XVII.–XVIII.“ Hüten Sie Luisen jetzt nur wie Ihren Augapfel; Sie müssen bedenken, daß sieWeiterlesenLassen Sie sie nichts Schweres heben

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