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Nach 100 Jahren

möchte ich gelesen werden …

Über Jennys Fehlgeburt

(…) Von Jenny hat Mama gestern einen Brief. Sie hat einen Umschlag gehalten und ist sehr traurig darüber, übrigens aber schon fast hergestellt. Das Kind hat noch nicht gelebt und ist erst von vier Monaten gewesen, so sehr hat sie sich in der Zeit verrechnet. Sie schreibt, es ginge ihr näher als wir wohl dächten; ich kann es mir aber wohl denken und wollte, wir wären jetzt bey ihr. (…)

Es wird bald Zeit sein, unsre Koffer wegzuschicken

(…) Die Tante von Bonn und Marie sind noch hier, wollen aber in acht Tagen abreisen, — Tony hat ihnen einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht, — sie wollte mitreisen, und Mama, da sie klagte wie ein Bettler an der Straße, die Reise für sie bezahlen, — Tony ging indessen vorläufig auf einige Tage nach Loburg zu Beverförden, wo auch Tante Engel und, wahrscheinlich, mehrere der jungen Herrn waren, — aus den Tagen wurden Wochen, wir hörten und sahen nichts von ihr, — indessen setzte die Tante ihre Abreise auf den 6ten fest, — sie wollte über Wesel und dann .mit dem Dampfboot gehen, — ich mußte wegen Tony’s Weiterreise nach Aachen an die Mertens schreiben, die sich aufsWeiterlesenEs wird bald Zeit sein, unsre Koffer wegzuschicken

Nächtliche Lektüre

(…) Ich habe die Reisenovellen erst eben zu Ende gebracht, da ich sie erst gestern abends spät erhielt, mag aber doch nicht einschlafen, ohne Ihnen, liebste Freundin, ein herzliches und dankendes Wort gesagt zu haben für die Güte, mit der Sie mir den endlosen Schnee zu verzuckern suchen. Das Buch könnte man eher alles andre, auch schlimmere nennen als unbedeutend, und ich würde es nicht gelesen zu haben für einen Verlust halten. Es regt eine Masse von Gedanken an, wäre es auch mitunter nur als Gegensatz. (…)Rüschhaus, 2. Februar 1838, 12 Uhr nachts

Ich brauche das Geld gar nicht

Meine liebe liebe Räthin Mit der größten Angst schreibe ich diese Zeilen, und doch ist das arme Herz nicht eher ruhig, bis sie geschrieben sind, Einige Äußerungen, die ihnen gestern unwillkührlich entfuhren bestärkten mich in der Meinung, o Gott werden sie doch nicht böse, daß es ihnen wohl zuweilen an manchen fehlen möchte, und da ward mir so bange, und ich hatte keine Ruh, bis ich mich es zu wagen entschloß, ihnen das wenige, was in meinen Kräften steht, anzubieten, sie können es mir ja immer gelegent­lich wiedergeben, wenn sie die Angst sähen, womit ich dies schreibe, so hätten sie Mitleid mit mir und wären gar nicht böse, sie werden auch gewiß nicht böse, denn sie wissen wohl, daß ichWeiterlesenIch brauche das Geld gar nicht

Meine mühsam erkämpfte Freiheit

(…) Sie sind mir sehr lieb, Elise, viel lieber, als Sie es wissen, und auch lieber, als ich Ihnen. Ich sage das nicht, um einen zärtlichen Widerspruch aus Ihnen herauszulocken, sondern damit Sie einen Maßstab haben, nach dem sie meine Neigung beurtheilen können. Ich bin mir gewiß, daß Ihre Gedanken nicht so oft bey mir sind, als die meinigen bey Ihnen, und daß Sie mein Wohlsein nicht in dem Grade am Herzen tragen. Das soll kein Vorwurf sein, sondern ein unumwundenes Aussprechen meiner Gefühle für Sie. Fragen Sie L[evin], der weiß wohl, wie wert Sie mir sind und wie lebhaft ich wünsche, fortwährend um sie sein zu können. Die Umstände gestatten dies nicht, um so erfreulicher sind mir Ihre Besuche,WeiterlesenMeine mühsam erkämpfte Freiheit

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